Das Tagebuch eines Klärwärters in Jordanien

 

Dezember 2017

Wüstentrip mit 4x4 

Oder Dünenhopping mit dem Auto.

Mit dem Pajero am Wellenreiten!

 

Am 01 Dezember brachen wir mit einer Gruppe von Fahrzeugen auf, um die Wadi Arab zu erkunden. Die Wadi Arab ist der Wüstenabschnitt "unterhalb" des Dessert Highway. Ca 100 km vor Aqaba.

Auf dem Hinweg erfuhren wir den DEAD SEE Highway. Von ca 1000 m über NN auf -400 m unter NN.

Da muss man schon mal schlucken um den Gehörgang wider frei zu bekommen! Die Fahrt selber ist relativ unspektakulär auf gut ausgebauter Straße. Wir sind diesen Weg dieses Jahre des Öfteren gefahren. Allerdings ist die Landschaft umso spektakulärer. Die Blicke in das Wüstental sind atemberaubend. Besonders wenn man aus den dichtbesiedelten Teilen Deutschlands kommt. So viel Fläche und so wenig grün!

An der Talsohle angekommen begrüßt einen die "Hotelarea" hier drängen sich die Nobelhotels aller bekannten Ketten dicht an dicht. Das Mövenpick ist vertreten neben dem Marriott und dem Kempinski. Das Holiday Inn steht neben anderen Wellness Oasen.

Für jeden Geldbeutel und Geschmack ist was dabei.

OK Streich das mit dem Geldbeutel!

Die Hotels sind schon teuer und dem Durchschnittsverdiener nicht zugänglich! (Damit sind nicht nur Jordanische Durchschnittsverdiener gemeint!!!).!!!

Die Fahrt zieht sich auf der spektakulären Straße dahin. Sind wir nicht zum Geländefahren hergekommen?

Endlich fährt unser Führer von dem Asphaltband herab. Über eine staubige Piste.

(Ok staubig und damit spaßig wurde es erst,  wenn ich ein bisschen mit dem Rad durch den Dreck gefahren bin!  Hihi).

Wir gelangen bald schon an den Fundort eines Klosters oder so. (Kloster vor BC?!?) Hab wohl nicht aufgepasst...)

Immerhin schon mal ein wenig Sand unter den Reifen!

Nach der Besichtigung der Steine ging es weiter Richtung Red See.

 

Bald darauf Stoppen wir erneut.

Ein Wadi gilt es zu besichtigen.

Lustigerweise kann man hier mit den Wagen in den Wadi hineinfahren.

 

Wadi mit regem Autoverkehr.

 

Unter dem lautstarken Protest meiner Beifahrer steuere ich, mit sicherer Hand das schwere Geländefahrzeug durch die Pfütze.           Die Proteste von den billigen Plätzen werden lauter und schmerzen bald schon darauf in den Ohren und ich bleibe vorläufig stehen.

Manno sag ich doch -> PKW tauglich. Wenn nur denn die Mitfahrer mitspielen oder der Fahrer taub ist...

 

Zu Fuß darf ich dann den Wadi erkunden :-(

Und was ist ?

Richtig -> PKW sind den Wadi bis zum Ende hinaufgefahren!!!

 

Immerhin haben wir jetzt nasse Füße und ich darf meine Lieblingstochter über die tiefen Stellen tragen, denn Sie hat ja nur ein Paar Schuhe (???).  Dadurch habe ich wenigstens richtig nasse Füße und ein wenig Spaß.

Die freundlichen Jordanier laden mich sofort zum Tee ein, was ich natürlich annehme.

Alle paar Meter sitzen die Lokals und machen Barbecue. Noch schnell ein paar Fotos (Selfies) mit einheimischen Jugendlichen und dann zurück zum Auto.

Natürlich wartet die restliche Truppe bereits auf uns, denn die Kollegen wollen Autofahren und nicht wandern!

(Told you).

Zum Glück sind wir nicht die letzten und die Spannung lädt sich nicht bei uns ab. (Nein IHR wart ja noch pünktlich).

Blick nach oben! Wie lange der Stein da wohl schon auf den passenden Touristen wartet? Zum Glück lässt er uns unbehelligt passieren.

 

 

Zurück im Fahrzeug  legen wir im Konvoi die restlichen KM bis zum Nachtlager zurück.

Hier teilt sich die Gruppe.

Ein Teil darf in die Dünen, der andere bereitet das Nachtlager vor.

Unser Argentinischer Koch benötigt 4 (in Worten vier) Stunden für das Grillfleisch.

Eine Kinoleinwand wird aufgespannt und der Projektor angeschlossen.

Lustigerweise benötigt der Laptop einen Set Up,  was ohne Internetanbindung na ja sagen wir interessant ist.

 

Die anderen, der glücklichere Teil der Gruppe, wird in den Sandkasten zum Spielen geschickt.

Das heißt erst mal: Luft aus dem Reifen lassen.

Das Auto braucht Kamelfüße damit es auf dem Sand schwimmt.

Die Kollegen haben mehr oder weniger professionelles Equipment um die Luft abzulassen. Bei mir tut es ein Kreuzschraubendreher!

 

Spuren im Sand. Was hier so harmlos aussieht,  ist weicher Sand, in welchem das Gehen die Mühe bereitet.                                                                                                                                                                                         Und wir fahren da mit unseren Stadt SUV hindurch.

 

Dann die Sperren rein und vorsichtig auf den Sand.

Noch blink alles an/ in meiner Kiste.

Richtig: Stoppen, den Wählhebel der Automatik auf N stellen (Neutral) und die Sperren rasten ein.

Noch sehr vorsichtig folgen wir den vorausfahrenden Fahrzeugen (dachte ich!).

Im Tiefflug geht es eine senkrechte Sandwand hinab (soviel zu dem vorsichtigen Fahren!).

Jetzt nur nicht bremsen, das Lenkrad verreißen oder nur zur Seite gucken.

 

Unten angekommen blässt jemand geräuschvoll die Luft aus, der sie angehalten hat, oder war ich dass?

Hoffentlich müssen wir da nicht wider rauf.

 

Bald geht es hoch und runter durch den Sand und der Spaß stellt sich von alleine ein.

Bis ja, bis ich eine weiche Steilwand nicht hinaufkomme.

Anlauf und hoch, auf halber strecke gräbt sich der treue Pajero ein.

Rückwärts runter. Anlauf! Schwung sammeln und das schwere Gerät schafft es 3/4 bis nach oben.

Rückwärts runter. Noch mehr Anlauf! Mit Schwung und heulendem Motor schafft es die Kiste fast nach oben. Auf den letzten Zentimetern kratzen die Reifen nur noch im Sand und seitliche Fontänen von dem gelben Zeug spritzen auf.

Rückwärts runter. Noch mehr Anlauf! -> Da stellen sich die nun schon bekannten Proteste der Mitreisenden ein. -> Auto nicht kaputt machen und son Zeugs. Kann ich jetzt gerade nicht gebrauchen...

 

Die drei anderen Fahrzeuge sind gerade so hochgekommen aber unser Citycar will einfach nicht.

 

Ein Österreicher lässt sich herab uns -> ok mir -> Nachhilfe zu geben.

Dank seiner Anweisungen erleben wir Unfall- und Umfallfrei den restlichen Tag.

Hier in diesem Sandkasten dürfen wir uns austoben!

 

Später, vor dem Sonnenuntergang fahren wir gemeinsam zur Lodge.

Sonnenuntergang ist jetzt um 16:30 Uhr.

Mit der Sonne verschwindet die Wärme.

Gerade waren noch 24°C Minuten später ist es einstellig, was sich nach der Wärme im Fahrzeug wie unter Null anfühlt.

Im Geländeeinsatz darf man nicht mit Klimaanlage fahren, um den Motor nicht zu überlasten.

Dementsprechend ist es etwas warm im Auto. Gut man soll das Fenster offen lassen, um die Wüste sprechen zu hören aber man muss ja nicht alles machen was so geschrieben steht!

 

Das Nachtlager in einer Lodge. Hier dürfen sich die 4x4 ausruhen.

 

Nach dem ausgezeichnetem Argentinischem Barbecue gucken wir noch 2 Filme unter freiem Himmel.

Unter eine Decke und aneinander gekuschelt genießen wir das Bildungsfernsehen. 

Allein, dass sich unser 14jähriger herablässt und sich an mich anlehnt, war die Strapazen des Tages schon wert.

Wir vermitteln ein Bild der puren Familienharmonie!!!

 

Tag 2 der Wüstenexpedition

Nach dem Aufwachen ein Bad unter kaltem Wasser. Als ich fertig bin, kommt das Wasser doch tatsächlich warm aus der Solartherme vom Dach des Bungalows.

Da es noch vor 8:00 Uhr ist, wandere ich eine der Dünen zu Fuß hinauf, um die frühe Wärme und die Stille der Wüste zu genießen.

Tatsächlich ist es, bis auf die Geräusche des erwachenden Lagers, sehr still hier.

 

Die Suche nach Kaffee treibt mich zurück in das Lager.

Bald schon erscheinen vereinzelt die Kollegen aus Ihren Nachtlagern.

Mit einem Arabischem Frühstück (mit Frühstücksei) starten wir gemeinsam in den Tag.

 

Die Plastikautos müssen am Rand der Sandwüste warten, denn ab hier geht es nur noch mit echten 4x4 vorwärts (bzw hoch und runter).

 

Der Sandkasten wartet.

 

 

Wieder dürfen wir unserem Instruktor folgen, welcher Sorge dafür trägt, dass wir uns nicht verfahren oder zu übermütig werden.

 

Mit den guten Tipps versehen, macht das Fahren im Sand echt Freude.

Es ist erstaunlich was die Fahrzeuge bewältigen können.

 

Natürlich gräbt sich der eine oder andere auch mal ein. Was aber in einer Kolonne kein Problem ist, denn es ist immer eine Kollege da  zum Rausziehen.

Es sollte nur kein allzu temperamentvoller Fahrer sein, denn mit  typischen südländischem Schwung wird das festsitzende Fahrzeug herauskatapultiert.

Soweit der Plan!

Tatsächlich war es viel zu viel Schwung und der Abschlepphaken bog sich auf, der Havarist bewegte sich keinen Zentimeter, dafür macht das Fahrzeug mit unserem temperamentvollem Fahrer einen ebenso größeren, gefolgt vom zurückschnellenden Abschleppseil. Zum Glück trifft dieses keinen (der guten Rat spendenden) herumstehenden Kollegen!

Theoretisch soll man sich "Wie ein Handschlag" abschleppen: weiß unser Instruktor. Bittet um meine Hand und reißt mich bei der Demonstration fast um!

Tipp: Gebe nie einem schlecht gelaunten Offroader die Hand!!!

 

- Mit ein paar Handgriffen und ein wenig Schaufelarbeit kommt der schwere Land Cruiser von allein frei.

 

Die Wüste lebt.

 

Bald darauf machen wir uns auf den langen Rückweg.

Noch ein Zwischenstopp an der Tankstelle, um gemeinsam die Reifen wider aufzufüllen.

Mein guter Kompressor (Made in China) bewährt sich und auf prallen Reifen begeben wir uns auf den Rückweg.

Ein letzter Stopp am "Deepest Point on Earth Musem" (Kann man machen, muss man aber nicht),

gut ein letzter Stopp um Tomaten zu kaufen (Kiste 2 JOD),

gut ein letzter Stopp um an der Polizeikontrolle die Fahrzeugpapier zu zeigen (Gelbes Kennzeichen = steuerfreie Nummer),

gut ein letzter Stopp um noch ein letztes Foto zu machen (von der Dead See),

gelangen wir ohne Unterbrechung heile zu Hause in Amman an.

Leider gab es den Chicken Grill nicht mehr, von welchem mein Kollege geschwärmt hatte und welchen wir uns als Abschlussessen auserkoren hatten und so gab es halt frisches Baguette zu Abschluss unserer Fahrt.

 

 

Die Straße am Dead See

Der tiefste Punkt der Straße ist -390m unter NN,

da konnte ich aber nicht stoppen...

Die Dead See ist derzeit -420 m unter NN

 

Damit kommt ein kurzer, dafür aber sehr intensiver und eindrucksvoller Wochenendtrip zu dem glücklichem Ende.

Die paar Plastikteile, welche in die Mitleidenschaft gezogen wurden, haben an einem richtigen 4x4 eh nix verloren...

Es grüßt Euch aus Amman, Jordanien

Oliver Stuckert

Wo auch immer Ihr gerade seid.

 

 

 

Kurztrip in die Umgebung von Amman im August 2017

 

Kinder im richtigen Licht gesehen.

Ausflug mit dem Pajero.  Das graue ist die Straße!

 

Diese Mondlandschaft liegt nur 30 km außerhalb von Amman.

Schon erstaunlich wie der Pajero den steilen felsigen Pfad (Straße mag ich das nicht nennen) heraufklettert.

Da meine Reifen nicht die besten sind, möchte ich nicht mit Schwung fahren.

PS Eine Woche später konnte ich endlich die Reifen erfolgreich wechseln lassen und dann noch die Bremsen, die Gummi Manschette und noch und noch und noch).

 

Blick aus dem Pajero auf die Mondlandschaft zwischen Salt und der Dead See in Richtung Amman.

 

 

 

Oktober 2017

Kurztripp nach Aqaba

Es ist Wochenende und wir sind im Pajero unterwegs nach Aqaba.

Ja tatsächlich, der Wagen ist jetzt offiziell auf mich zugelassen.

Nach einem ordentlichen Behördenmarathon bei welchem unsere lieben Kollegen der Verwaltung maßgeblich beteiligt waren, konnte das Fahrzeug nun mit einer gelben Nummer auf mich zugelassen werden (Gelb = Steuerfrei)

Gelbe Nummer heißt: "Finger Weg" denn nur Diplomaten bekommen ein solches Fahrzeug. Gut die haben eine 7 am Anfang stehen und wir eine 8. (!) Aber das ist immer noch besser als die normalen  weißen Kennzeichen.

Um das Kennzeichen zu erlangen müssen zahlreiche Unterlagen erstellt werden, hunderte Unterschriften und Kopien eingereicht und zum Schluss nach mehreren Monaten Wartezeit darf man das Auto ausführen in die sogenannte Tax Fee Zone. Das darf man aber nicht als Käufer machen, sondern das hat der Verkäufer zu organisieren, was bei Internationalen nicht so einfach ist, denn diese haben ja das Land bereits verlassen?! Daher dauern diese Prozeduren halt so lange.  Nach einer technischen Prüfung, welche ca 2 Wochen dauert, kann das Fahrzeug dann abgeholt werden, was nochmal ca 4 Stunden dauert.

Noch mal Unterschriften und Unterlagen und dann wird (Inschallah) das Fahrzeug an den neuen Besitzer übertragen.

Also,  nun sind wir im Pajero unterwegs -> welcher auf mich zugelassen ist.

Prompt geraten wir in eine Straßenkontrolle, leider will der meine neue Zulassung gar nicht sehen!!!

Gut Straßensperre zu sagen ist ein wenig übertrieben. Die Kollegen stehen am Straßenrand und regelmäßig werden Fahrzeuge zur Überprüfung heraus gewunken.

In der Zufahrt zum Toten Meer werden so zB alle Fahrzeuge routinemäßig kontrolliert.

Im Dunkeln, dann später auf der Schnellstraße, habe ich endlich „Glück“. Bei der Polizei- Kontrolle darf ich meine neuen Papiere endlich zeigen. Gut, eigentlich sind das keine Papiere, sondern eine Plastikkarte in Checkkartengröße.

"Oh! Deutschland“: brüllt der Beamte; und „Guten Tag, Welcome in Jordan“ und grinst dabei über das ganze Gesicht. Hier sind viele eng mit Europa verbunden.

Jeder kennt einen, war selber schon mal da oder möchte noch nach Deutschland.

Nach 4 Stunden quer durchs Land, durch die Wüste und in dem Dunkeln, gelangen wir heile in Aqaba an.

Zum Glück hat die Reservierung geklappt und wir stehen kurze Zeit später im Hotelzimmer.

Wir hatten vorher uns verabredet, dass ich den Tonic und  J. aus Hessen den Gin mitbringt.

Also hatte ich noch schnell in Aqaba angehalten und habe mich im Tax Free Likor Store mit lokalem Gin und Eis versorgt.

Gut so, denn an das Eis hatte sonst keiner gedacht. Und warmer Gin ist nur in den Geschichten der Wüstenromantiker lecker…

Am nächsten Morgen machten sich die Kollegen auf zum Tauchgang bzw. einem Schnupperkurs im Pool.

Swetlana und Catharina blieben am Pool und Cat durfte auch die Gerätschaften anprobieren und Ihren ersten Tauchgang zusammen mit dem Tauchlehrer absolvieren. Voller Stolz (zurecht) beobachteten wir Eltern unser Küken.

Niclas und ich machten derweil eine Tour mit den Desert Bike wie die Quad hier heißen.

Desert Bike in Aqaba

 

Niclas durfte zum Glück selber fahren.

Immer schön dem Guide nach (Gähn)!

Bald schon fuhr ich im Sand, neben den Spurrillen, mal sehen ob das Ding nicht doch stecken bleiben kann. Vielleicht hier links in dem ganz weichem Sand…

Niclas hatte recht schnell das Driften heraus.

So fuhr er immer im Zickzackkurs hinter dem Guide.

Die Stunde war schnell um und zurück im Hotel, völlig verstaub, berichteten wir von unseren Abenteuern.

Ganz ehrlich, mein Rasenmäher Traktor auf der Mülldeponie hatte mehr PS und bessere Kurvenlage…

 

Am Nachmittag verabredeten wir uns mit anderen Kollegen zum Schwimmen im Talabay Resort.

In das Private Resort darf man einfahren, muss allerdings Eintritt bezahlen. Was wiederum mit einem Gutschein vergütet wird, welcher überall innerhalb des Resorts anerkannt wird.

Beim Italiener fanden wir dann auch schnell die passende Möglichkeit unsere Gutscheine umzusetzen.

Wenn man den Strand nach links folgt,  gelangt man schnell in das nächste Resort. Dort steht eine freundliche Security und fragt nach dem Hotelausweiss. Auf mein Gestammel:“Talabay“ sagte er: "Für 10 JOD dürfen wir den Hotelpool als Tagesgäste benutzen".

 

Kurze Besprechung, dann ein freudiges: „ Ja! Gute Idee!“ und wir waren drin.

Was ein Volltreffer war.

Die tolle Poollandschaft, der Zugang zum Meer, all die Blumen und das malerische Ambiente des Hotels.

Hat was.

Wir werden wiederkommen.

 

Bleibt zu prüfen, ob der Eintritt am Haupteingang teurer ist oder nicht. Wenn ja, wissen wir ja jetzt wo wir hinein gehen müssen :-)

Gut -> man könnte ja auch gleich im Talabay Mövenpick Resort übernachten!?!

Der Abend endet in intellektueller Diskussion in Englisch, Spanisch und Deutsch gemischt.

 

Am Morgen leihen wir uns noch schnell eine Ausrüstung zum Schnorcheln und besuchen das Rote Meer vor unserer Haustür.

Als Tipp: Man lässt nichts am Strand liegen, denn das ist eine Aufforderung die Sachen mitzunehmen.

Also in Badesachen zum Strand nur die Schuhe in der IKEA Tüte in den Baum gehängt und ins Wasser.

Leider passt die Leihbrille bei den Kindern nicht richtig, so dass hier sofort Protest einsetzt.

Nachdem wir Eltern erst uns selbst und dann die Kinder beruhigt hatten,  man kann halt es nicht erzwingen (und wir haben es versucht) Bevor wir den Spaß der Kinder total versauen verabreden wir uns, dass die beiden am Strand baden und wir gleich wieder da sind. Zur Erinnerung: Gestern hat Catharina ihren Tauchgang im Pool erfolgreich bestanden.

Nach dem Fische gucken und den Korallen, welche in Farbe und Formen den bunten Fischen in nichts nachstehen zurück zum Strand.

Die Wunderwelt des Rotn Meers ist direkt ab dem Strand zu bewundern. Man benötigt kein Boot oder lange Anfahrten.

 

Nach einem ausgiebigen Mittagessen und dem letzten zollfreien Alkoholeinkauf (in Aqaba) machten wir uns auf den Weg zurück nach Amman.

4 Stunden Wüste für 340 km.

Swetlana durfte auch mal Probefahren, was recht spannend ist, da Sie noch immer auf den Jordanischen Führerschein wartet. Natürlich gerieten wir sofort in eine Polizeikontrolle.

Zum Glück wurden wir diesmal gleich durchgewunken!

So ging eine kurzes, teureres und erlebnisreiches Wochenende vorbei.

Aber teuer ist hier eigentlich alles in Amman, außer Taxifahren.

Schöne Grüße aus Amman wo auch immer ihr gerade seid.

Oliver

 

 

Blick in den Wadi Mujib

Dead See Region

 

 

September in Jordanien

Der Umzug ist geschafft!

Natürlich ist noch nicht alles an der Wand verschraubt aber wir wohnen ja auch erst  seit ca 3 Wochen in unserer neuen Wohnung.

Jetzt haben endlich alle Kinder ein eigenes Zimmer!

 

 

Juli/ AUGUST 2017

Ausreise der Familie

 

Aber der Reihe nach.

Nach Beendigung der Schule in Deutschland (im Juli) reiste ich aus Amman nach Deutschland.

Dort (in Deutschland) ging alles seinen vertrauten alten Trott.

Für meinen geplanten Sommerurlaub fehlt uns leider Zeit (und Geld) aber einige Ausflüge in die Umgebung gönnen wir uns.

 

Noch schnell ein Ausflug an das Steinhuder Meer.

Wir mieten uns ein Fahrrad uns umfahren den See in ca 3 Stunden.

 

 

Da wir nur wenig Zeit haben, schliessen wir den Besuch des Klettergartens direkt an das Fahrradfahren an.

Es ist erstaunlich, mit welcher Sicherheit die Kinder in 10 m Höhe die Seile entlangklettern.

Da fällt es mir doch etwas schwerer zu folgen (wortwörtlich).    Voller Stolz betrachte ich ihre Mutter, wie sie

den Kinder in nichts nachsteht.

 

 

Vorbereitung der Ausreise:

Swetlana musste rechtzeitig aufhören zu arbeiten, damit wir bestimmte steuerliche Höchstgrenzen im Bruttogehalt nicht überschreiten.

Damit hatte Sie genug Zeit:  die Sachen zu sortieren, das Lager vorzubereiten und so weiter.

Die Zeit fliegt.

Als ich angekommen bin, vergingen die Tage damit, uns auf die Ausreise vorzubereiten.

Das beginnt mit der Wahl des Flugtickets.

Damit sind die Anzahl, Größe und Gewicht der Gepäckstücke bestimmt.

Leider durfte ich mein Flugticket nicht UP Graden um die Anzahl der Gepäckstücke zu erhöhen. In der Business Klasse sind 2 x 30 kg Gepäck erlaubt bei Economie nur 23kg.  Es blieb mir nur, ein zusätzliche Gepäckstück zu buchen (150 Euro).

Nach unserer Erfahrung, kauften wir gute Koffer im mittleren Preissegment mit 4 Rollen. (Samsonite, heruntergesetzt auf 120 Euro/ Stück)

Für das Sportgepäck kaufte ich noch eine dieser neuen stabilen Reisetaschen mit Rollen.

 

Jetzt noch auf die Kleidung für Jordanien konzentrieren.

  • Was dürfen die Mädchen anziehen, was nicht?
  • Sind Sandalen -> ohne Socken erlaubt?
  • Haben die Kinder eine Schuluniform?
  • Was ziehen sie zum Sport an? Was zum Schwimmen?
  • Wie darf man zum Strand gehen?
  • Müssen wir Halloween Kostüme mitnehmen?
  • Gibt es Kaffeemaschinen?
  • Wieviel Wurst und Käse ist erlaubt?
  • Tee?
  • Hosen?
  • Schuhe?
  • Was noch?

 

Rechtzeitig kommen unsere Ausweise mit dem VISUM aus Berlin zurück.

Schaffen es die letzten Online (Amazon) Bestellungen?

Noch schnell zu Niehmann nach Cammer und alle neue Schuhe kaufen  (Catharina hat jetzt 2 Paar neue Sandalen, von jedem Elter eins, natürlich hat sie nix gesagt...).

 

 

2 Tage vor der Ausreise:

Catharinas Geburtstag.

Alle Kinder sind soweit entweder im Urlaub oder in Ferienfreizeiten.

So unternehme ich 2 x mit Catharina und ihren Freundinnen etwas. Einmal fahre ich mit den Girlies zum Potspark,  ein paar Tage später mit den restlichen zum Kino.

 

Tatsächlich ist der Tag der Ausreise schon da !!!

Rechtzeitig habe ich mich entschieden einen Leihwagen zu mieten.

In Hamlen holen wir den FORD ab.

Es war eine gute Entscheidung, denn mitlerweile haben wir 3 x 2 große Koffer bis 30 kg 1 x 23kg 7 x Handgepäck und 2 Kinder.

Das zusäztzliche Gepäck bleibt da, passt nicht mehr in den Ford und einen Drucker kann ich ich für 150 Euro allemal in Jordanien kaufen.

Also Koffer wider raus, Drucker in das Lager und neu durchzählen.

Schnell noch Umpacken und: Passt das Gewicht bei allen Koffern noch?

 

Da muss man den Überblick behalten.

Die letzten Abschiede sind gemacht, die Wohnung ist übergeben, unsere Sachen sind eingelagert (ohne Winterklamotten, denn wir planen an Weihnachten Deutschland zu besuchen).

 

Der Weg nach Frankfurt ist ohne große Probleme bewältigt.

Auf dem letzten MacD. essen wir und ich ergreife die Gelegenheit den Tank des Fords aufzufüllen.

 

Später auf dem Flughafen muss ich so nur wenige Liter teueren Diesel nachfüllen.

Also Navi an und den Tankstellenschildern folgen.

Bald entdecken wir die TANKE und mit Schwung an die Zapszäule. Es ist eine dieser "Selber mach Dinger".

Also Karte raus, Nummer rein, Säule etc und die Zapfpistole ausgewählt und den Zapfhahn ab in das Loch.

NANU?

Die ist aber groß!

Egal, passt doch, oder?

Ich ziehe den Hahn durch und .... dusche mit kostbarem Diesel.

Schei...

Das war die LKW Zapfstelle.

Nicht nur 2 Euro Diesel sind auf dem wasserundurchlässigem Fussboden verteilt, auch auf mir hat sich das aromatische Gebräu verteilt. UND ich habe einen Internationalen Flug in einer engen Kabiene vor mir.

Im Flughafen geben wir das Auto zurück, schnappen uns drei (!) Gepäckwagen und bugsieren uns an den passenden Schalter.

Auf dem Parkplatz wechsele ich noch schnell Hemd und Hose! Die ölverseuchten in einer Plastiktüte in den Koffer.

Mist, dass hat doch eben noch alles in den Koffer gepasst...? "Swetlana! Mach Du das mal...".

 

Erleichterung, als wir nach unendlichen Treppen, S-Bahnen und Gängen das Gepäck aufgeben dürfen.

Tatsächlich haben wir kein Über- Gepäck, Über- Größe oder sonstige Über- Sachen.

 

Der Flug, langweilig wie immer. Die Kinder sind von Ihrem ersten Business Flug enttäuscht, da kein mehr Komfort bei dieser LH Maschine geboten wird, wenn man vom kostenlosen Orangensaft absieht. <- Told u.

 

Die Immigration in Jordanien ist unspektakulär, da wir unsere VISA ja schon haben.

Das Kofferband dreht seine Kreise und priority sei dank, unsere Koffer purzeln als die Ersten auf das Band.

Nachzählen, alles da?

Nein!

Einer von unseren neuen Samsonite fehlt noch.

und fehlt.

und fehlt.

Cathy wird schon nervös.

 

Noch bin ich ruhig, sehe mich aber schon mal nach dem Beschwerdeschalter um.

Noch immer fallen einzelne Gepäckstücke auf das Band.

Da endlich-  als letzter Koffer wird der Samsonite ausgespuckt.

Als einziger Koffer, von unseren,  hatte der keinen Priority Aufkleber und wurde damit zu aller unterst berfördert.

 

Jetzt noch ein TAXI und ab in die Wohnung.

Zum Glück (?) fand sich ein Großraumtaxi und für den doppelten Preis (!) fuhren wir und unser Gepäck zur Wohnung.

Zur Info:  Taxi kostet ca. 20 JOD.

 

Ausschlafen.

Niclas auf das SOFA, Cathi in das kleine Zimmer und wir in den MASTER Bedroom.

 

 

Februar 2017

Erste Tage in Jordanien

 

Mittwoch Amman am 16.02.2017

 

Gestern war ich noch in Deutschland.

Und heute morgen weckt mích der melodische Gesang des Muezzin (arabisch مؤذّن mu'adhdhin). Noch ist es unreal und mit dem Kopf nicht zu fassen. Doch ich bin in Amman, Jordanien.

Mit dem Flugzeug sind es gerade 4 Stunden von Frankfurt aus.

 

Abflug um 14:00 Uhr und gegen 18:00 Uhr Deutscher Zeit (Amman +2h MEZ) erreichten wir also Jordanien.

Das Land bereitete sich rabenschwarz unter uns aus. Gelegentlich unterbrochen von glitzernden Perlenketten welche ich als Straßen ausmache (Wir sind im Februar und die Sonne geht so gegen 17:30 Uhr "unter").

Dann endlich der Landeanflug.

Wir überfliegen Amman, welches sich, bei sehr klarer Sicht, wie eine Schatzkiste voller Edelsteine, dem werten Betrachter präsentiert. Es glitzern und glänzen die Straßen und Häuser um die Wette.

Die Farben reichen von dem Gold der Straßenlaternen, über die weißen Diamanten der Autoscheinwerfer, bis hin zu den Rubinen und Smaragden der Ampelanlagen. 

Es ist ein märchenhafter Anblick, welcher mich stimmungsvoll vorbereitet auf das Land der Mythen und Sagen. 

So willkommen geheißen, freue ich mich auf meine neue Aufgabe und ebenso auf die Abenteuer welche es in diesem Wüstenstaat zu bestehen gilt.

 

Der Flughafen in Amman ist nagelneu und dementsprechend sehr sauber.

Alles ist professionell und gut organisiert.

Schnell noch Geld umgetauscht, denn ich soll mit dem VISA on ARRVAL für 40 JOD einreisen. So die klare Anweisung.

Am Migrationsschalter angekommen, überreiche ich meinen niegelnagelneuen Dienstpass.

Stempel rein und ab zum Schalter nebenan.

Dort Getuschel, Gemurmel und der Pass wird gezeigt, geknickt und gescannt, nochmal gezeigt und noch mehr Gemurmel. Noch ein anderer Beamter und noch mehr Gemurmel.

Das ganze freundlich, mit einem fast scheuem Lächeln und dem Hinweis, das ich mich doch bei der nächsten Einreise am Diplomaten Schalter anstellen möge! (ICH - am DIPLOMATEN Schalter !?!. 

 Zur Erklärung: Als GiZ Mitarbeiter haben wir einen Dienstpass. Ein Dienstpass ist ein Offizieller Pass, in welcher um die Unterstützung des Gastlandes gebeten wird).

Dann meint der Beamte, in gutem English, Diplomatic Passport-  no fees.  Womit ich meine 40 Dinar zurück erhielt, was ich gerne annehme, denn das sind immerhin 65 Euro! Wenn es so bleibt, dann werden wir noch richtig dicke Freunde...

Jetzt nur noch meine beiden Koffer abholen und durch den Zoll "bringen".

Ein wenig spannend ist das schon, denn in Frankfurt, im Flugzeug sitzend, konnte ich beobachten, wie das Personal einen blauen Samsonite Koffer aus dem Frachtraum entlud und mit einem Zettel versehen abtransportierte. Da ich mit einem ebensolchem Koffer reise, konnte ich eine gewisse Aufmerksamkeit nicht verleugnen!

Ein schlechtes Gewissen bezüglich der Koffer habe ich sowieso schon permanent, denn ich habe die Gewichtstoleranz, na sagen wir mal so, ausgeschöpft.

Später am Gepäckband dann endlich die Erlösung: Beide Koffer drehen sich geduldig auf dem Förderband der Gepäckausgabe.

Vor dem Flughafen, nach einer erneuten Kofferkontrolle, wartet Johannes S. geduldig am Ausgang. Durch den Regen (!) ging es quer durch Amman zum Hotel.

Ich weiß ja, das Regen in einem Wüstenstaat ist immer ein Grund zur Freude ist, aber...

Eine ruhige Nacht in dem 5***** Hotel ALQASR mit AC (Klimaanlage) und guter Matratze erwartet mich!

Soweit der erste Eindruck, morgen mehr.

 

 

Donnerstag, Amman am 16.02.2017

Der erste Morgen. Regen in der Wüste. Nicht vergessen, das ist ein Grund zur Freude. (Juhu....)

 

Im Büro dann die übliche Vorstellungsrunde. Namen, Titel und Funktionen prasseln auf mich ein. 

Meine neuen Kollegen darf ich dann zum Mittag begleiten. In einer Art Restaurant/ Imbiss werden verschiedene Vorspeisen bestellt. Mit dem Fladenbrot werden dann gemeinsam die Schüsseln geleert.

Das Essen ist lecker und erfüllt alle Klischees das Arabischen Essens.

Genau beobachte ich:  Darf ich jetzt die linke Hand benutzen oder nicht?

Bevor mir allerdings das Essen runter fällt...   Was natürlich passiert!

Für den Rest des Tages habe ich jetzt einen dezenten Flecken auf der Wäsche.

 

Am Nachmittag weitere Erklärungen und eine erste Projektbesprechung.

Am Abend treffe ich Jens, einen Freund aus Vietnam Tagen.

In dem Hotel, in welchem ich wohne, befindet sich ein sogenannter "Geheimtipp". Die Experts und gut situierte Jordanier treffen sich in der gemütlichen Kellerbar, bei lauter Musik und zu Bier und Wein.

An den Sicherheitscheck am Eingang werde ich mich allerdings noch gewöhnen müssen.

Bei den zweiten oder dritten Glas BELGISCHEN Biers entdeckten wir denn auch die geheimen Weisheiten, welche sich nur am Boden eines Bierglases befinden. Also verbrachten wir den stimmungsvollen Abend in philosophischer Diskussion.

 

 

Freitag 17.02.2017

Heute darf ich ausschlafen, denn der Freitag ist hier in Jordanien ein freier Tag. (Daher der NAME).

Tatsächlich bilden Freitag und Samstag das Jordanische Wochenende und am Sonntag beginnt die neue Woche (in Iran hatten wir dagegen nur den Freitag frei)!

Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück und dem Lesen meiner Projektunterlagen.

Zum Glück scheint heute die Sonne! Die Temperaturen werden voraussichtlich heute die 10°C überschreiten. Ja richtig gelesen, Jordanien ist kalt im Winter!

Gegen Mittag verlasse ich das Hotel, um mich in der Umgebung ein wenig umzusehen.

Tatsächlich erreiche ich nach wenigen Metern die erste Bank. EC Karte funktioniert nicht.

 

Na die ging ja gestern auch schon nicht, also nächste Bank. Wieder dasselbe Ergebnis. Currently not available. Please try later.

Bei der letzten Bank, ich gestatte mir ein wenig Nervosität, darf ich zumindest die Geheimzahl eingeben.

 

Bei der Wahlmöglichkeit WITHDRAW, welche wir in Vietnam benutzen mussten, wird die Karte ausgeworfen ->ohne Bargeld!

Das ganze nochmal und diesmal die Option "Geld- Sofort" ausgewählt. Tatsächlich, es gelingt mir Bargeld abzuheben!

Allerdings kostet das 10,500 JOD Gebühr was fast 15 EURO sind.

Da muss ich mir noch was einfallen lassen: DKB Bank oder so?!     (Anmerkung des Autors: Inzwischen habe ich die kostelose DKB VISA Karte, welche hervorragend funktioniert)

 

Zur Beruhigung unseres ältesten Sohnes entdecke ich kurz darauf alle bekannten Marken, wie Kenntucky, MC, Starbucks, Subway und Pizza HUT. Bei dem Hut habe ich dann eine Margaritha mit Käse- Rand für ca. 6 Euro mitgenommen.

Später dann eine Wohnungsbesichtigung (Bislang wohne ich im Hotel). Die Fahrt mit dem Taxi ist erfreulich, da der Fahrer fließend gutes Englisch beherrscht und die Fahrt nur 1,5 JOD kostet.

Die Wohnung ist gut, die Lage super, denn es ist ein beliebtes Viertel mit allen notwendigen Einkaufsmöglichkeiten drum herum. Mit einer Entfernung von ca. 5km zum Büro noch akzeptabel.

Jetzt muss ich mir nur noch ein Transportmittel besorgen. Am liebsten wäre mir natürlich so etwas wie ein Roller etc. Aber ob ich das hier fahren darf weiß ich noch nicht. (Anmerkung: Nee darf man nicht. Nur mit der persönlichen Genehmigung des Ministers(!) darf man als Ausländer Motorradfahren).

Abend treffen ich mich noch mit den Arbeitskollegen. Überraschung: Es gibt Pizza und Bier. Wir verbringen einen netten Abend und damit endet mein 2ter Tag in Jordanien.

 

Samstag 18.02.2017

Heute lasse ich es ruhig angehen und versuche meinen Husten los zu werden.

Mal sehen ob ich gegen Mittag zur Shopping Mal laufe,     ähhh derzeit wohl eher nicht?     Später!

Nein,  ich bleibe den Tag in dem Hotel.

Erst gegen Abend raffe ich mich auf den Carrefour (Die französische Einkaufskette hat sich hier in Amman stark ausgebreitet) zu besuchen. Eigentlich eher den MC welcher sich in demselben Gebäude befindet.

Ein Chicken -Burger findet meinen Gefallen. Die Bestellung klappt reibungslos, auf die Frage welches Größe ? Antworte ich selbstbewusst: "MAXI".   Es stehen normal, medium und maxi zu der Auswahl.

Als der Kollege dann einen Liter Cola abfüllt,  -werde ich leicht misstrauisch.

Zudem als dann noch ein gefühltes Kilo Pommes und der eigentliche Burger meine Papiertasche füllen.

Bei dem Bezahlen, im Vorfeld der Zubereitung, wurde von mir 4,99 JOD verlangt, was (natürlich) nicht dem ausgehängten Preis entsprach. Dementsprechend war ich etwas missgelaunt, da ich mal wider abgezogen wurde. ( Anmerkung: Preise sind Netto Preise ohne Steuer und Bedienung also ca 17% Plus und es ist natürlich immer die kleinst mögliche Portion angegeben!)

 

Als ich dann das Paket entgegennahm, war ich allerdings mit dem Preis dann doch zufrieden.

Fazit: Wenn die "maxi" sagen, dann meinen die MAXI.

Später im Hotel hat mich das allerdings nicht daran gehindert,  alles aufzufuttern. :-)

 

 

Sonntag 19.02.2017

Der zweite Arbeitstag.

Pünktlich um 8:00 Uhr erreiche ich mein neues Büro im Wasserministerium.

Leider ist keiner da. Der Kollege ist auf Dienstreise und mein AV (Chef) organisiert den Dienstwagen.

Daher finde ich vorübergehend einen Platz im Nachbar Büro. Bei der Gelegenheit kann ich mich den Damen dort vorstellen und ein paar der dringlichen Fragen loswerden. Geduldig ertragen Sie meine Fragerei (und Anwesenheit).

Zum Glück habe ich in Ihrem fensterlosen Büro Internetzugang.  Ja, tatsächlich haben die Damen kein bzw. nur einen schmalen Streifen Fenster in Deckenhöhe.  Nicht das sich die Aussicht gelohnt hätte.

Kurze Zeit später, mein erster Stromausfall.

Wenig später taucht ein Haustechniker auf, welcher was von wegen Heater quasselt.

Die Damen hatten, um die Temperaturen wenigstens im zweistelligen Bereich zu halten, einen Heiz- naja Lüfter kann man nicht sagen, eher so eine Art Heizspirale, wie man sie von Raclette her kennt, aufgestellt.

Es wird spontan (?) ein neues Kabel eingezogen, welches das Problem nun fixen soll. Nicht das der Elektroniker dabei versäumt hätte, die Verteilerdose zu zerbrechen, da er nur eine von 2 Schrauben gelöst hat!

 

Später am Tag fahren wir zum Projektpartner nach Mafraq. Die Fahrt führt über ein hügeliges Bergland, welches nach der Regenzeit mit einem vorsichtigem Grün daherkommt.

Den Abend verbringe ich im Hotel mit einem SKYPE Gespräch mit der Familie. Niclas hat es immerhin geschafft sein PS4 Spiel zu unterbrechen um "Hallo" zu sagen. Mehr Aufmerksamkeit darf man wohl von einem 13jährigen derzeit nicht erwarten ?!

 

 

Montag 20.02.2017

Heute darf ich den Projektpartner in Wadi Shahalleh besuchen.

Was wie eine Textzeile aus einem Deutschen Schlager klingt, ist eine Kläranlage, nahe einer mittelgroßen Stadt, an der Syrischen Grenze gelegen.

Ein Hamburger "Urgestein" und Abwassermeister ist dort auf der Kläranlage zur Unterstützung. Er hat den Auftrag, das Management zu Beraten und den Faulturm an das Laufen zu bringen.

Es sind die "üblichen" Probleme: Zu niedrige Temperatur, da die Umwälzung im Wärmetauscher/ Faulbereich nicht ausreichend ist.

Carsten kann mir noch viele nützliche Tipps geben und so machen wir uns bald auf den Rückweg nach Amman. Die Fahrt dauert ca 1,5 Stunden für ca 80 km. Die Landschaft ist fast schon bergig zu nennen. Überall sind Felder zu sehen und Olivenbäume säumen den Weg.

Ob das zarte Grün der Regenzeit geschuldet ist (Februar) oder einer Bewässerung -kann ich derzeit nicht sagen.

Um 18:00 Uhr bin ich mit Merle (Wohnung) verabredet. Von Merle habe ich ja meine "Übergangswohnung" gemietet. Sie zieht innerhalb Ammans um und hatte die Wohnung einen Monat überhängig.

Natürlich kennt der Taxidriver die Adresse nicht, so dass ich mich an der Baraka Mall aussetzen lasse. Mit dem Deutschen Telefon sende ich eine SMS an Merle, welche mich an der Mall abholt. (Von meinen 40 Euro auf der Deutschen SIM Karte sind nur noch 17 übrig!)   

Lustiger weise versucht die Security meinen Koffer zu untersuchen, was völlig unmöglich ist, da dieser seine Schätze gut verpackt in Plastiktüten und in eine Decke gehüllt verbirgt (Original von der Ausreise).

Um einem "großem" Umzug zu entgehen, habe ich schon mal einen der beiden Koffer mitgebracht. Morgen früh, nach dem Ausschecken im Hotel werde ich die restlichen Sachen in die Wohnung bringen.

 

Vor jedem größerem Gebäude seht eine Security und ein Metalldetector sichert den Eingang, so auch vor dieser Shopping Mall.

Erst als Merles Mann und ich gemeinsam auf den Garde einreden, lässt sich dieser milde stimmen. Natürlich hätte ich auch locker um die Mall herumgehen können :-).

Zur Erklärung: Da ich ja mit 2 x 30 Kg ausgereist bin, wollte ich nicht mit beiden Koffern gleichzeitig umziehen, da ich gewisse Orientierungsprobleme erwartet hatte.

Nach der Wohnungsübergabe fuhr ich zurück in das Hotel, da es zu Auschecken viel zu spät ist.

Am Abend ist diesmal Kentucky dran. Da ich ja bemüht bin zu lernen, also kein MAXI Menü.

Die überreichte Speisekarte ist mit den gewohnten, nicht eben schmackhaften Bildern beklebt. Leider ist die Beschreibung auf Arabisch. Allerdings sind die Bilder eindeutig. (Hier in Amman sind die arabischen Speisekarten von links zu öffnen! DH. die Ringbuchlochung ist nicht rechts sondern links.)

Ich deute auf ein Bild, welches ein Kombimenü enthält. Brav bezahle ich einen relativ geringen Preis und warte ab was da kommt.

Super denke ich, als mir die Bestellung überreicht wird! Mal wider nix, denn es befindet sich genau eine Pappschachtel in der bunten Tüte.

Später im Hotel allerdings erledigen sich die Bedenken, denn die von mir gewünschten Kostbarkeiten befinden sich alle in der Pappschachtel!

 

 

Dienstag den 21.02.2017

Mein Umzug aus dem Hotel beginnt mit der Taxifahrt in die neue Wohnung.

Natürlich kennt der Taxifahrer den Weg nicht und es findet erneut das Garmin Anwendung.

Die 80 Euro in die MENA (Mittlerer Osten und Nord Afrika) Karte hat sich gelohnt. Mit dem eingeschalteten Gerät auf den Knien, lotse ich den Fahrer durch den dichten Verkehr. Zum Glück habe ich gestern bereits den Wegpunkt gesetzt, so dass ich direkt zu meiner Wohnung fahren kann.

Bei dem Bezahlen dann Verwirrung. Der Knirps hat schnell das Taximeter abgeschaltet und verlang Geld. Meine 2 Dinar weist er zurück und hampelt mit seinem Telefon rum. Irgendwas mit: "five five". Daher lege ich Ihm noch einmal 5 Dinar auf den Stapel. Wohl wissend das die Fahrt nur maximal 4 Dinar kostet.

Im Wissen den doppelten Preis bezahlt zu haben, lasse ich den Jüngling sitzen, denn auf eine Diskussion habe ich jetzt kein Bock. (2 Dinar  sind ca. 2,6 Euro).

In der Wohnung nur schnell die Lebensmittel in den Kühlschrank und auf in das Büro.

Um die Sache zu vereinfachen, lasse ich den Fahrer gleich nach Garmin steuern. Leider weiß ich die exakte Adresse meines  Büros (noch) nicht, so dass ich in der Nähe aussteige und den Rest zu Fuß erledige.

Jetzt freue ich mich auf den Feierabend, um die Wohnung einzurichten und die notwendigen Sachen einzukaufen.

Spülmittel, Handtücher, Shampoo, Besen, Mülltüten und Waschmittel. Denn die Wohnung hat eine Geschirrspülmaschine und eine eigenen Waschmaschine!!!

Zum Glück habe ich meinen Wasserkocher dabei, denn einen solchen besitzt meine Wohnung nicht. Auch habe ich einen Filter und Deutschen Kaffee mit. Man kann hier tatsächlich Melitta Kaffee kaufen für 7,5 JOD was ca. 10 Euro sind!

 

So die Wohnung ist also fast bezogen, habe aber noch kein Internet.

Das soll aber ganz einfach sein: Router kaufen und in die Steckdose stecken, los geht's!

Das kann ja nur ein Mobilfunkvertrag sein, oder?!? Bin mal gespannt und melde mich dann Online!

 

 

Donnerstag 23.02.2017

Heute sind wir per Nissan Express nach Wadi Shahalleh.

Die Bestandsaufnahme der Kläranlage machen und das ganze in die gewohnte Dokumentation bringen.

Am Abend dann Shopping in der nahen Mall. Diesmal geling es mir einen Besen zu kaufen! Aber immer noch keinen Staubsauger oder Wisch Mob. Außerdem brauch ich dringend einen Toaster und eine Fritteuse.

Mit meinem Besen bewaffnet, ziehe ich also (zu Fuß) durch die Innenstadt zurück zur Wohnung.

 

 

Freitag 24.02.2017

Die erste Woche ist vorbei.

Lohnt es sich?

Gestern Nacht durfte ich meine Kollegen in eine der legendären Kneipen in Amman begleiten.

Die Damen trafen sich zur Weiberfastnacht, daher hatten die Herren sturmfrei. Als Fazit kam heraus: Jordanien ist exotisch "genug" um hier leben zu wollen, hat super Sehenswürdigkeiten, ist sicher (auch für Familien) und liegt nur 4 Stunden Flugzeit von Deutschland entfernt.

Die Kollegen, welche sich bereits seit Jahren im Ausland befinden, erzählten von Ihren Lieblingsorten und -Geschichten.

Das ist das Leben, für welches ich mich entschieden habe.

Ob es das richtige für meine Familie und die Kinder ist, dass frage ich mich jeden Tag. Die Kinder sind in Bückeburg angekommen und diese kleine Stadt soll Ihre Heimat werden. Hier sollen sie zur Schule gehen, Freunde finden, Enttäuschungen überwinden und sich verlieben. Und wider einmal reiße ich sie aus Ihrer Umgebung.

"Aber es ist ja nur für kurze Zeit", tröste ich mich "und dann kehren sie in diese Umgebung zurück", mit neuen Erfahrungen, Geschichten und Kenntnissen, über welche andere Jugendliche eben nicht verfügen.

Ob das den Kinder später im Leben helfen oder schaden wird ?    In schā'a llāh.

 

Die Woche hier in Amman birgt mehr Probleme,  welche ich normalerweise in einem ganzem Jahr in Deutschland zu bewältigen habe.

Alles ist neu, anders, komplizierter oder auch das genaue Gegenteil.

Zuhören bei den anderen, fragen und Hilfe annehmen ist angesagt.

 

Seit Mittwoch habe ich jetzt wider Internet in meiner neuen Wohnung.

Nach dem Besuch in GiZ Head Office in Amman nahm mich Anna (Kollegin) kurzerhand im UBER Service mit zu einem Elektrohandel.

UBER ist so eine Art Privat Taxi. Über eine APP bieten Privat Leute Ihre Fahrzeuge als Taxis an. Es gilt eine Art  Ehrenkodex bei den Fahrern, was Verhalten, Sauberkeit und Technik anbelangt. Bestellt wird über das Smartphone und abgerechnet wir Online per Kreditkarte. - Keine Diskussion mit Taxifahrern über WEG, Zeit und Preis. Besonders schön ist, das man auf der APP sehen kann, wo sich überall Fahrzeuge befinden und man ist nicht darauf angewiesen, dass zufällig ein gelbes Auto (Taxi in Amman) an einem vorbei fährt.

 

Im Elektrofachhandel lungern die Angestellten im Eingangsbereich herum,  um sich auf jeden neuen Kunden zu stürzen.

Im Nu hatte ich einen der Berater zur Seite gestellt, welcher English spricht.

Mein vorgetragener Wunsch nach Internet wurde schnell verstanden und zielsicher auf das teuerste Gerät im Laden zugesteuert. Meine zugegebenermaßen zaghaften Versuche, auf ein billigeres Gerät umzusteigen, wurden wortreich abgewehrt: "No SiM CARD".

Zufällig ist dieses Modem eines, welches ich bereits in Deutschland in die engere Auswahl gezogen habe (TP LINK). Eine vergleichbare Fritz BOX kostet in Germany ca 80 Euro und hier das doppelte.

Siegessicher geleitet mich mein neuer bester Freund zu den Mobilfunkanbietern. Er fragt etwas, diskutiert, schüttelt den Kopf und geht zum nächsten. Endlich gelangt er zu dem Anbieter welcher mir von Caspar (Merles Mann) empfohlen wurde. Dort darf ich dann eine SIM Karte für den Router kaufen und gleich noch eine weitere Jordanische Telefon SIM Karte (PayPal) dazu.

Als ich alle meine Schätze beisammen habe und das Bezahlen reibungslos funktioniert hat (!), bestand mein Jordanischer Einkaufberater darauf, den Router für mich zusammen zu bauen und in den Betrieb zu nehmen. Was ein Glück für mich, denn so konnte ich direkt das Laptop am Router anmelden. Was technisch jetzt nicht nach einer Herausforderung klingt, ist für einen Mann in meinem Alter, mit unerwarteten Schwierigkeiten verbunden.

Es kann nur dem Asiatischem Humor zugeschrieben werden, dass der Zugangscode, auf der Rückseite des Routers, in Mikrometer großen Zahlen geschrieben steht!!!

Dafür konnte er/ ich einen relativ günstigen Internettarif aushandeln. Und wie schon vermutet -> handelt es sich um einen Mobilfunkvertrag mit wählbarem Datenvolumen und LTE Verbindung.   LTE bedeutet: Sagen wir so, ich kann verzögerungsfrei Streamen (Filme gucken).

Das mit der Verlängerung/ Bezahlung der monatlichen Gebühren muss ich allerdings noch ein wenig herausfinden. Um nicht Abbuchungen von meinem Konto zu haben, darf ich den Vertrag jetzt jeden Monat in Bar bezahlen !?!

 

Heute, am Freitagmorgen, sitze ich also hier in meiner leeren Wohnung und gucke tränenreiche Schnulzen aus der ARD Mediathek. 

Ich vermisse meine Familie.

Ich wünschte, Sie wären direkt mit im Februar ausgereist. All die kleinen Abenteuer gemeinsam zu bestehen.

Das hat den Vietnam Aufenthalt zu etwas Besonderem werden lassen. Nicht nur das exotische Land mit seinen freundlichen Menschen und dem verrücktem Verkehr, sondern dass wir dieses Abenteuer als Familie gemeinsam durchlebt haben.

Johannes (Chef) hat mir den Urlaub zu Ostern bereits zugesagt. Ich werde mich mal umsehen wie teuer die Flüge sein werden.

Als Tipp wurde mir gesagt: Vermeide die Donnerstage und Montage, denn dann fliegen die Experten der Umgebung zwischen Amman und Deutschland hin und her.  (In meiner Consulting- Zeit erging es mir ja nicht anders. Aegypten, 3 x China, Türkei und das alles in einem Jahr).

 

Am Mittwoch konnte ich bei einem Ausflug die Amerikanische Schule besichtigen. Leider derzeit nur von außen. Wie ein gewaltiges Schloss umgibt eine Mauer das gesamte Schulgelände. Ein imposanter Gebäudekomplex mit Sportanlagen und sonstigen facilities. Die Schule ist nur ca. 10 Minuten von meiner jetzigen Wohnung entfernt.

Ich glaube das die Kinder Stolz sein können, wenn sie diese Schule besuchen dürfen. Mal sehen,- ob wir einen Platz bekommen, denn für Expert Kinder besteht mittlerweile eine Warteliste. Am Dienstag habe ich eine Gespräch mit der Schulleitung um die Kinder anzumelden.

 

Mal sehen wie es weiter geht.

 

Freitag 24.02.2017

In 10 Monaten ist Weihnachten :-)

Sonst ist nix wichtiges passiert.

Ich habe den Tag mit Planungen, Internetrecherchen und im Internet verbracht.

 

Samstag 25.02.2017

Heute habe ich mir vorgenommen in  meiner Beschaffung weiter zu kommen. Es fehlen mir noch immer ein Wisch Mob, eine Badevorleger, Dusch Shampoo und ein einfaches Telefon. Unweit der Wohnung liegen ein fast schon europäisch anmutende Einkaufsstraßen. In diesen Suche ich nach einem Telefon Shop. Den finde ich nicht aber immerhin einen Elektroladen. Dort kaufe ich zwar nix aber jetzt weiß ich je wo der liegt. In der nahgelegen Mall finde ich dann die meisten der noch benötigten Utensilien. Die bringe ich erst mal zur Wohnung um im Anschluss beim Carrefour Lebensmittel einzukaufen.

Siehe da, dort ist dann auch eine Telefonladen und jetzt kann ich endlich meine Jordanische Handy Nummer freischachalten lassen.

Nach meinem eher spärlichem Einkauf finde ich einen Ausstatter.  Ich bin auf der Suche nach einem bequemen Stuhl mit welchem ich mich morgens zum Kaffee trinken auf den Balkon setzten kann. Die 4 Stühle welche in der Wohnung stehen sind nicht für das Gewicht einen normal gewachsenen Mannes gebaut. Die wackeln schon bei dem Hinsehen!

Einen Stuhl finde ich nicht aber eine Fritteuse zum halben Preis wie diese in dem Elektrogeschäft angeboten wurde. Ein kurzer innerer Kampf, welchen ich ja schon im Vorfeld verloren hatte, und das Gerät wandert in meine Tüte.

Damit stand das Abendessen fest.

Kartoffel und Huhn aus dem neuen Wundergerät.

Da ich ja nun den Wischer gekauft habe musste ich vor dem Abendessen noch die Wohnung aufwischen :-(  

 

 

Sonntag 26.02.2017

Wieder ist die Taxifahrt ein einziges Chaos. Der Fahrer ist sehr bemüht, kann aber mit den NAVI Ansagen nicht so richtig was anfangen.

Er empfiehlt: "Marriott Hotel" zu sagen, dann würde jeder Bescheid wissen. Ist ja nicht so, als wenn ich das nicht bei dem Einsteigen zu dem Besten gegeben hätte.

Ich benötige so schnell als Möglich ein Fahrzeug: Auto, Roller, Fahrrad oder meinetwegen auch Rollschuhe. Hauptsache ich erlange meine Unabhängigkeit zurück.

Im Büro erarbeite ich meine erste Englische TOR (Ausschreibungsunterlagen).

 

Wir haben heute i Büro einen Gast. Dieser stammt aus England arbeitet aber in Aegypten. Zum Lunch begleite ich die Kollegen in das bereits bekannte "Restaurant". Die Speisen sind mir nicht mehr ganz so fremd und der "Aeagypter" lobt die Qualität.  

Am Abend dann der bekannte Stau in den Hauptverkehrsstraßen. Immerhin kann ich jetzt einzelne Gebäude erkennen und weiß ungefähr wo ich mich befinde. Als Vergleich zu Hanoi, Vietnam; da benötigte ich für denselben zustand mehrere Wochen! 

Es scheint keine gute Idee zu sein, um 16:30 ein Taxi ergattern zu wollen, denn es ist Feierabendverkehr und es lässt sich einfach kein Taxi erblicken.

Also beginne ich zu Fuss zu der Wohnung zu laufen. Als die gefühlte Hälfte der Strecke geschafft ist, erblickt mich ein freies Taxi. Das geben die Taxifahrer damit zu verstehen, dass sie einen Anhupen, dann sind die frei!  Mehr oder weniger dankbar lasse ich mich auf den Sitz fallen und verkünde "Baraka Mall". Der Fahrer ist wenig begeistert und entgegnet: "5 Dinar"!

Was ja nur fair ist, für den halben Weg den doppelten Preis! 

Ich lasse mich von dem Taxi bei dem Malls absetzten, dann muss ich nicht zurück laufen, denn es stehen immer noch einkaufe auf dem Programm. Da ich ja alles zu Fuss mache, kaufe ich nur soviel wie ich bequem tragen kann.

Zumindest nehme ich mir das jedes Mal vor, laufe dann aber doch wie ein Packesel durch die Gegend so richtig schön mit abgeschnürten Handgelenken von den extra dünnen Plastiktüten!

Am Abend dann wider ARD Mediathek.  Da ich ja nun mal die Fritteuse habe, bereite ich mir ein paar French Fries (Pommes mit Huhn), obwohl so richtig Hunger habe ich nicht?

Die Pommes sind super, wie es nur selbstgemachte Pommes aus der Fritteuse sein können. Daher esse ich leider alles auf.

Punkt 12:00 Uhr nachts liege ich wach und schaue meinen Pommes hinterher wie sie im Abwasser verschwinden.

Gleich morgen entsorge ich das Fett und das heilige Kochgerät verschwindet in seiner Verpackung auf dem Schrank. Ich werde mich wohl eine weile Johannes seiner Diät anschließen. Das lag bestimmt am Arabischen Essen.

Immerhin fällt mir bei der Gelegenheit auf, das der hartnäckige Husten so gut wie verschwunden ist.

 

 

Montag 27.02.2017

Heute dürfen wir einen Partner in Salt besuchen. Salt ist die Hauptstadt des Distrikts Balqa (ca 40 km von Amman entfernt).  Die dortige Water Company ist ein Partner von uns. Da diese einen neuen CEO (Chef) bekommen haben, besuchen wir Ihn zum Amtsantritt.

Zu viert machen wir uns auf zum GiZ Parkplatz. Überraschung: Ich soll fahren. Ok warum nicht? Besser mit einem fremden Auto üben als mit dem eigenen, oder?

In dem niegelnagelneuen Nissan Pathfinder (großer Geländewagen) schleiche ich durch den Jordanischen Verkehr. Siehe da, wenn man selber fährt ist es um den Stressfaktor 10 geringer als im Taxi. Die Verkehrsteilnehmer halten sich durchaus an Regeln!  Das gehampelt der TAXIs ist dann eben doch nicht die Regel sondern die Ausnahme, das ist dann wohl ein Perspektivenwechel!

Die Vorstellung gerät zur Farce, da mal wider nach kurzem Ansatz, nur Arabisch gesprochen wird. Brav halte ich meine Klappe und warte was da kommen möge. Unser Begleiter, ein langgedienter Jordanischer Ingenieur wird immer kurzsilbiger und stellt die Übersetzung später ein.

Bei späteren Sitzungen werde ich auf Englisch bestehen, sonst brauche ich an der Sitzung nicht teilzunehmen.

Wie sich herausstellt, war der nicht so richtig begeistert, von dem neuen CEO-Ingenieur und brachte das später im Auto zum Ausdruck.

Immerhin bringe ich uns heile im Geländewagen wider zurück auf den Parkplatz. Was ich nicht gesagt habe ist, das ich meinen Führerschein gar nicht dabei hatte. Was aber eigentlich auch egal ist ,denn der Deutsche Führerschein besitzt keine Gültigkeit in Jordanien.

Jetzt noch das Fahrtenbuch ausfüllen und den Schlüssel zurück in das Büro bringen. WAS SICH SO EINFACH ANHÖRT...

Ich war nur einmal in dem Büro, jetzt gilt es erst mal das richtige Haus zu finden. Gut, das war dann das falsche,  das nächste sieht vertraut aus. Ich versuche es in der zweiten Etage, BINGO. Zum Glück steht meine Admin vor der Tür. So spare ich mir das peinliche Suchen im Großraumbüro,  nach der richtigen Ansprechpartnerin.

 

Später am Abend gibt es Kartoffel (gekocht !!!) mit Huhn. Dazu grüne Paprika.  -> Alles OK :-)

 

Dienstag 28.02.2017

Heute habe ich einen Termin bei der Amerikanischen Schule.

Daher mache ich mich jetzt auf den Weg.

 

Der Termin an der Schule ist sehr angenehm gewesen.

In einer typisch Amerikanischen Sicherheitskultur mit abgesperrter Strasse Sicherheitsschleuse und so weiter empfängt mich eine Amerikanerin und versorgt mich mit allen nötigen Informationen.

Die Schule ist elitär und schweine.... teuer.

Ich glaube als Kind (Teenager) kann man schon einen gewissen Solz empfinden, ein solche Schule besuchen zu dürfen.

Die Anmeldung Online great zum Marathon da hunderte von Informationen eingegeben werden müssen.

Mit dieser procedure verbringen ich den Samstag nachmittag. Natürlich warden direct vom Kreditkartenkonto erst mal 100 USD/ pro Kind abgebucht damit der Prozess bearbeitet wird.

 

Am Abend habe ich Besuch. Jens und Adrian kommen runter in meine Wohnung. Erklärung: Adrian wohnt in demselben Haus wie ich.

Aus der Freihandelszone am Roten Meer, wo Adrian seine Wochenenden als Taucher und Tauchlehrer verbringt, kann er vergünstigt Bier und Alkohol mitbringen. Eine dieser Flaschen Gin verdunsten an diesem Abend in der trockenen Wüstenluft Jordaniens. Anders ist nicht zu erklären warum die Flasche so schnell leer war???

In der Nacht gehe ich zu Bett, was die beiden weiterhin gemacht haben ist mir, ... denn ich muss morgen früh fit zu einer Diskussion mit Partnern aufbrechen!

 

 

Mittwoch 01.03.2017

Heute besuchen wir einen Partner an der Syrischen Grenze. Ein Consulting hat eingeladen zu einem Roundtable.

Es nehmen insgesamt 55 Personen an der Diskussion teil.

Da ich bislang nur wenig von den jeweiligen Projektinhalten kenne, lese ich jeden Fetzen Paier welchen ich zu diesem Thema finde, um mich auf die Diskussion vorzubereiten.

Die Veranstaltung wird teilweise in Englisch mit Übersetzung geführt. Leider greaten beide Seiten in eine emotionale Diskussion welche in der jeweiligen Arbeitssprache geführt wird. Eine Übersetzung ist dann jeweils unmöglich, da die Redebeiträge jeglicher Pausen entbehren.

Ein verdienter Deutscher Kollege, welcher den Namen xxx trägt, bringt die Sache dann auf den Punkt: "Diese Präsentation ist nicht gerade aktuell und schon seit dem Langem bekannt! Was genau wolllen Sie nun tun um die bekannten Tatsachen zu ändern?"

Natürlich ist nach diesem Beitrag (welcher nicht wörtlich, sondern eher sinngemäß übersetzt wurde) an keine sachliche Diskussion mehr zu denken.

Nachdenklich fahren wir zurück nach Amman.

Als Fazit bleibt: Ich brauche eine LESEBRILLE! Denn die winzigen Buchstaben fangen ernsthaft an, mir Probleme zu bereiten.

 

Am Abend rufen wir den Wasserstammtisch in das Leben. In der bereits bekannten Kneipe treffen sich einige Wasserfachleute zur Happy Hour. Bestell ein Bier und Du bekommst 2 serviert.

Bei fachlicher Diskussion, unterstützt durch einige wenige Gläser Bier, verbrigen wir einen geselligen Abend. 

FAZIT: Bleibe nie bis zum Schluss, denn, warum auch immer, müssen wir schon wieder deutlich mehr bezahlen ->als wir eigentlich verzehrt haben.

 

 

 

Donnerstag 02.03.2017

Ich schreibe meine erste englische ToR.

Heute beende ich meine ToR und stelle Sie Johannes vor. Mit einer gewissen Nervosität präsentiere ich meine Machenschaft.

Zum Glück ist Johannes gnädig und erklärt mir geduldig welche Formulierungen oder Inhalte er gerne geändert hätte !!!

Bis zum Abend arbeite ich die Änderungen in den Text ein.

Am Abend mache ich mir Bratkartoffeln in meiner Wohnung und gehe früh zu Bett.

 

 

Wochenende 03. bis 04.03.2017

Heute morgen darf ich erst mal ausschlafen.

Gegen Mittag fahren wir gemeinsam zum Ikea, mit Jens und seiner niedlichen Familie.

Seine beiden Töchter sind zum Anbeissen!

In einem typisch Jordanischen Restaurant speisen wir vor der Fahrt zum Möbelparadies.

Mit einem Haufen Vorspeisen, welche in kleinen Schalen kredenzt  und mit einem Stück Brot gegessen werden, speisen wir. Diesmal gelingt es mir ohne einen Fleck auf dem Pullover durch das Mal zu kommen.  Mit einem Preis von 35 JoD ist das Mal nicht wirklich teuer aber auch nicht billig. Die Hammelkottlets sind super und nicht, so wie oft in Deutschland, mit diesem typischen Geruch verseucht.

Auf der Fahrt auf Ikea, die Strasse ist mit einer Autobahn vergleichbar, rast ein Kollege im Tiefflug an uns vorbei.   Da wir uns aber auf der linken Spur, auf der linken Seite befinden, nutzt der Kamikaze dazu den Rasenstreifen und verpasst nur um Millimeter den linken Aussenspiegel des Jeeps.

Ich bewundere an dieser Stelle dem Jens seine Ruhe.

Geduldig fährt er weiter zum Möbelparadies.

Ich an seiner Stelle, hätte ja den Täter verfolgt, da dieser direkt in die nächste Abfahre steuert, was sein tollkühnes Abenteuer ad-absurdum führt.

In dichtem Abstand hätte ich den Typen dann gejagt, was dieser widerum mit einer Vollbremsung quittiert hätte. Nur knapp waere ich einem Unfall entgangen. Erbost würde ich dann herausschwenken und mit einer 180° Kehre (U-Tourn) den Trottel stellen, um dann Angesicht zu Angesicht im Schleichtempo, mit betont finsterem Blick, aneinander vorbei zu fahren.

Aber wie gesagt: Jens ist halt die Ruhe selbst.

 

Im Ikea selber bietet sich dasselbe Bild wie wir es auch aus Bielfeld, Arnheim oder Hamburg her kennen.

Exakt dieselben Möbel, in denselben gleichen Ausstellungsräumen erwarten uns.

Ist das jetzt ein Stück Heimat -Kultur oder entsetzlich?!?

Immerhin kann Niclas sich auf die HotDogs am Ausgang freuen. Nur das Schleimeis wird hier durch frozen Joghurt ersetzt.

Ich erwerbe Geschirrhandtücher, einen (Preis reduzierten) Plastikstuhl für den Balkon und eine kleine Treppe wie wir diese auch schon in Emmerich als Hocker benutzt haben.

 

Den Abend verbringen wir bei Jens mit Adrian und Klaus bei Pizza und .... Tee.

Die Pizza ist echt super und steht den Itanienischen Pizzen wie wir sie in Deutschland kennen in nix nach.

 

Den Samstag verbringe ich, wie bereits erwähnt, damit Anträge zu erstellen, Recherché zu betreiben, einzukaufen usw.

Jetzt besitze ich endlich einen Toaster, mit welchem sich mein Frühstück erheblich vereinfachen lässt. Das Brot (oder Toast) von dem Deutschen Bäcker, welches ich vorsorglich eingefroren habe,  schmeckt halt nicht aus der Mikrowelle.

 

 

Sonntag 05.03.2017

Eigentlich ein normaler Arbeitstag.

Nur gegen Mittag schlender ich zu Burger King. Mit einen Chicken Burger mache ich mir dieses Mal einen Fleck auf meinen Pullover :-)

Aber das Wetter ist einfach zu schön um im Büro zu sitzen. Wir haben hier blauen Himmel (nachdem der Regen der ersten Wochen abgezogen ist) und die Temperaturen sind um die 20 °C -tagsüber.

Am Anbend treffe ich mich mit meinem Vermieter. Nach ca 15 Minuten ist der Vertrag unterschrieben und ich bin jetzt offiziell der Mieter der Wohnung ! TATA

Nachdem ich mir ja alternativen angesehen habe, möcht ich dann doch gern in der jetzigen Wohnung meine nächsten Wochen verbringen. Mit 700 JOD ist der Preis für diese Wohnung, in diesem Stadtteil angemessen.

Leider ermöglicht der kleine Balkon fast keine Morgenromantik. Allerdings treibt mich die morgentliche Kälte auch immer schnell wider in die Wohnung hinein.

 

 

Montag 06.03.2017

Heute darf ich einen Consulting auf einer Kläranlage besuchen.

Da dieser etwas, wie soll ich es ausdrücken, zu viel gelobt worden ist, kann er mit fachlichen Fragen nicht so richtig umgehen.

Ausdruck seiner Begeisterung sind kryptische Mails mit nicht erfüllbaren Wünschen.

Also lese ich am morgen die TOR, welche seine Arbeitsbedingungen beschreiben.

Die Fahrt durch das nördliche Jordanische Bergland, ist zu dieser Jahreszeit ein Höhepunkt. Und das nicht nur geographisch.

Derzeit erblühen die Berge in zartem Grün und die Bäume zeigen erste Blüten. Im Auto kommmt zum ersten Mal die Klimaanlage zu dem Einsatz.

 

Auf der Kläranlage zeigt sich der ehemals erboste Kollege, nach anfänglicher Agression, lammfromm.

Daher benötige ich meine Vertragsbedingungen nicht und lasse diese im Auto liegen.

Mit zahlreichen Erklärungen versehen, bin ich nun deutlich besser vorbereitet und kann einige Antworten geben, was ich bislang eben nicht konnte.

 

Auf der Rückfahrt machen wir eine kurze Mittagspause in J... in dem Schatten der römischen Ruinen.

Diese Ruinen sind einer der kulturellen Höhepunkte Jordaniens und ich freue mich darauf, diese gemeinsam mit meiner Familie zu erkunden.

Die restliche Fahrt überstehen wir ohne Auffälligkeiten wie Unfall, Kontrollen oder Geschwindigkeitsüberschreitung.

 

 

 

Es grüßt Euch

Oliver Stuckert aus Ammen, Jordanien

Wo auch immer Ihr gerade seid.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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