Ein Ausflug in den Norden Vietnams oder auch eine Reise zu den Minority.     Oktober 2014

Rechtlicher Hinweis: Stimmt alles nicht! Ist nur erfunden. Siehe allgemeine Warnhinweise zu dem Gebrauch von Internetseiten.

 

Wir leben seit einiger Zeit in Hanoi.

Bislang haben wir es noch immer nicht geschafft, den schönen Norden des Landes, gemeinsam als Familie  zu erkunden.

Auf meinen Dienstreisen durfte ich bereits Einblicke in den Norden Vietnams erleben. Diese möchte ich gern mit meiner Familie teilen.

Unsere Eindrücke und Erlebnisse würden wir Ihnen gern auf dieser Seite schildern.

Lào Cai  die Minority in Sapa

 

Reisevorbereitung:

Das Reiseziel steht schon seit dem Langen fest. Wir wollen im Herbst nach Sapa, in den Norden von Vietnam.                                                                                                                                   Die Reisezeit wird durch die Ferien der Kinder bestimmt, also nur noch das Hotel aussuchen!

Im Internet fanden wir recht schnell, in den jeweiligen  Foren,  die unterschiedlichsten Meinungen zu den einzelnen Hotels.  Als Stichwort will ich nur Tripadvisor nennen.

Durch meine Arbeit,  hier in VN , bin ich mit den „Standarthotels“ gut vertraut.   

Da wir (als Familie) verhältnismäßig wenig im Land verreisen, möchte ich gern, wenn wir es schon mal hinausschaffen, in den hochwertigen Anlagen residieren.

Durch die noch günstigen Preise hier,  ist dies finanziell gut zu stemmen.

 

Wir einigen uns auf die Topas Ecolodge in der Nähe von Sapa.  http://www.topasecolodge.com/

 

Fuer das Paket:  Night Train, Private car, 2 Übernachtungen mit 3x Breakfast, Private car, Night train bezahlen wir  240 USD/ Adult und 170 USD/ Child.

Um es vor weg zu nehmen: Mit dieser Wahl liegen wir Goldrichtig!

 

Topas Eco Lodge wunderschön in den Bergen von Sapa gelegen.

Auf einer Höhe von 1000 m über NN ist es schön kühl.

 

 

 

Natürlich verläuft die Buchung nicht reibungslos!

Als ich bezahlen möchte,  wird  der Vorgang von einem noch nie zuvor gesehendem Computer Programm begleitet und danach blockiert?!

Ein zweiter Versuch (und ein dritter mit einer anderen Karte) verläuft ergebnislos.

Bei einer telefonischen Nachfrage bei Topas Ecolodge erfahren wir,  dass Topas nur mit Vorausbezahlung arbeitet.

Was nun?

 

Ob wir nicht in Hanoi vorbeikommen koennten?

Hanoi?

 

Ja, - man hat ein Buero in Tay Ho.  Das ist 2 km von mir entfernt. 

Ich springe direkt auf das Motorbike und finde tatsaechlich das Buero auf den Anhieb.

 

 

Hier verläuft die Zahlung bei dem ersten Versuch reibungslos?!                                                      Na also!

Mit der Buchung in der Tasche bummel ich zurück in unsere Wohnung.

 

In der Zwischenzeit versucht mich eine Telefonnummer aus Deutschland (auf dem Mobile) zu erreichen?

Bei dem dritten Versuch kommt ein Gespräch zustande,  aber die Verbindung ist sehr schlecht.

Ich  hoere nur heraus : "... irgendwas mit Kreditkarte..."  und das Gespraech ist weg.

 

Etwas unruhig versuche ich den Rückruf.

Zwecklos, die Nummer ist unbekannt, irgendeine Durchwahl mit ++49 Nummer ?

Im Internet recherchiert, ja die Nummern sind identisch, also dem Kundenservice der Kreditkartenfirma in Deutschland. Dieser hat mich angewählt.

Nicht, dass die jetzt meine Karte sperren oder die Zahlung blockieren oder ...???

 

Bald habe ich die freundlichen Mitarbeiter (am Festnetztelefon) und wir klären gemeinsam den Sachverhalt.

Gut,  dass die Sicherheitsmechanismen funktionieren.  Das schafft Vertrauen!

 

 

Die Abfahrt:

Wir haben den Night Train von Hanoi nach Sapa gebucht.

Also,  mit dem Taxi zum Bahnhof. Bzw. zu einem Treffpunkt in einem Hotel am Bahnhof.                   Gut,  dort kennt man uns,                                                                                                                 tauscht die Fahrkarten aus                                                                                                         und wir werden auf den richtigen Bahnsteig gebracht.                                                               Das ist mal ein Service !

Sapa, Topas  Ecolodge Unser Haus.

 

Als der Zug dann auch tatsächlich abfährt,  sind wir sicher,  alles richtig gemacht zu haben (für den Moment).

In unserem Abteil sind vier Betten (alle durch uns belegt) und wir müssen nicht teilen.

 

 

Catharina ist so aufgeregt, dass sie wie ein Gummiball durch die Gegend hüpft.

Erst möchte sie unten, dann oben, dann hier,  dann dort schlafen...                                            Niclas,  ihr aufgeklärter,  älterer Bruder (11 Jahre) erklärt mit tiefer männlicher Stimme: "Lass sie ruhig, ich nehme dann die andere Liege. Hauptsache PaPa schläft nicht über mir.“

Dankbarkeit?   Kauf dir einen Hund!

 

Spannend ist,  wie der Zug durch die Innenstadt von Hanoi rast. Millimetergenau parken die Roller.  Die Fenster der Nachbargebäude sind zu dem Greifen nah und so manches Wohnzimmer wird von dem Zug durchfahren.

Stunden später (wortwörtlich) verlassen wir Hanoi. Es ist unglaublich wie groß diese Stadt ist!

 

Der Zug wackelt durch die Nacht.                                                                                                 Es ist nicht dieses Klick -Klack Geräusch,  wie man es aus Deutschland kennt,                                     - sondern eher das Geschaukel,  - wie auf einem Segelschiff.                                                            Mal geht es hoch und runter,                                                                                                       mal zur Seite,                                                                                                                         dann knallen die Bremsen                                                                                                         oder es knarrt eine Weiche.     

Leider ist es sehr dunkel und die Sicht nach draußen ist fast unmöglich.

Ab und zu  besuchen die Zweige der vorwitzigen Bananenstauden die neugierigen Reisenden und streicheln mit Ihren Blättern den vorbeifahrenden Zug.

Die AC (Klimaanlage) läuft auf Hochtouren. Leider lässt diese sich nicht regulieren und wir dürfen das erste mal in diesem Urlaub (bzw. in diesem Jahr) frieren!

Ein Tipp ist hier: Die Öffnung der Klimaanlage mit einer Plastiktüte zu verkleben. So kann man den Luftstrom umleiten und ist diesem nicht direkt ausgesetzt. Abschalten oder das Regulieren der AC ist nicht möglich.

An Schlaf ist nicht (wirklich) zu denken.

Regelmäßig schrecke ich hoch, kontrolliere,  ob die Kinder a) noch zugedeckt und  b) nicht aus dem oberen Bett gefallen sind .       (Horror bei dem Gewackel).

 

In der Frühe erreichen wir den Zielbahnhof :  Lao Cai.

Alle und alles raus.

Ankunft in Lao Cai. Wir befinden uns kurz vor der Chinesischen Grenze. Von hier aus geht es per Bus weiter.

 

Wir tappen in aller Herrgottsfrühe auf dem überfüllten Bahnsteig herum.  

Was nun?                       

Wir haben doch einen Schuttel Bus gebucht, den müssen wir jetzt finden,  zwischen all den anderen Touristen!

 

Tatsächlich erweisst sich unsere Investition in das Komplettpaket als gut, denn ein Fahrer mit einem ordentlich bemaltem Pappschild erwartet uns am Bahnhof.

 

Zusammen mit wenigen anderen Gästen klettern wir in den Ford Transit Minibus.

Eine aufregende und spannende Fahrt,                                                                                     durch die Nordvietnamesische Landschaft erwartet uns.          

Wie in einem Bilderbuch ziehen die Reisterassen an uns vorbei.                                            Wasserbüffel kreuzen unseren Weg                                                                                            und alle mögliche und unmögliche Art von Gefährten sind bei dem V0rbeifahren zu beobachten.  

Die  Zeit,  für die Fahrt nach Sapa, vergeht wie in dem Fluge.

Durch die sichere Fahrweise,  in dem neuen Bus,  können wir entspannen und den Anblick der Landschaft genießen.

Nach ca 1 Stunde (ca 35 km) erreichen wir das Topas Buero in Sapa.

Dort wird umgeladen.

Die Homstay People bleiben in Sapa, wir und ein Texanisches Paerchen werden zur Lodge gebracht.

Natürlich wird der Bus vollgeladen, denn die Gelegenheit ist günstig.

So wird der Bus mit Zwiebeln, Kartons und allerlei Krimskrams für die Lodge vollgepackt.

Wer sich von diesen "Umständen" gestört fühlt, der sollte seinen Urlaub nicht in einem Entwicklungsland verbringen.

 

Normales Bild in den Bergen. Die liebenswerten Wasserbüffel kreuzen die Straße.

 

Nur das uns nach Sapa die Straße geklaut wurde,  ist abenteuerlich.

Auf einem etwas besseren Schotterweg, mit gigantischen Schlaglöchern, wird die Fahrt im normalem Kleinbus fortgesetzt.

Unser Fahrer  hatte sich bereits als ruhig und besonnen erwiesen. Jetzt stellte er sich auch als gelaendegaengig  heraus!  (und der Bus).

 

Nach der gesunden Ankunft in der Lodge,  - Erleichterung!

Die Häuser sind klein, aber neu und sehr sauber. Von Innen gemütlich und zweckmäßig eingerichtet.

 

Die Häuschen sind niedlich und in einem super Zustand.

Man hatte sogar an die zusätzliche Matratze für die Kinder gedacht. (Auf der natürlich wir Eltern schlafen dürfen!)                                                                                                                       Ein neuer und sehr sauberer Waschraum rundet das Bild ab.

 

Selbst die Aussicht wäre sehr gut,  wenn sie denn da wär!

Aber, im Oktober ist nun einmal Nebelsaison in Sapa.

Ist auch viel romantischer so.

Blick von der Longe auf die nahen Berge.

 

Es ist jetzt 9:30 Uhr (am) und wir haben die Gelegenheit für ein ausgiebiges Frühstück

 

Jetzt erst mal ordentlich Frühstücken.     

                                                                                       Ja,                                                                                                                                               -keine Suppe, keine kalten Pommes oder andere undefinierbare  Speisen,                                                                                             

-sondern Brot und Käse!

 

Danach ausruhen.

Am Nachmittag spazieren durch den Park der Lodge,                                                                      an der Rezeption buchen wir einen Trip für morgen und vertrödeln den Tag. 

Wie sind SEHR sicher,  diese nicht vorhandene Strasse,  NICHT mit einem halb verruecktem Taxifahrer in dem Dunkeln zuruecklegen zu wollen.

Wir bleiben fuer das Dinner im Hotel und fahren nicht in das 18 km weit entfernte Sapa zum Abendessen.

 

Das Essen  im Hotel ist typisch Vietnamesisch.                                                                             Für den der es mag,  ist es gut.                                                                                                    Das Fleisch (Mettbaellchen) jedenfalls ist frei von Knochen                                                           und damit könnte es sogar Niclas essen.                                                                                      Der kleine Knilch schwört aber,    keinen Hunger zu haben und lümmelt stattdessen  seinen Reis trocken hinein.

 

Das Zentrum der Lodge. Hier ist Kaminzimmer, Frühstücksraum und die Longe.

 

 

Der zweite Tag

 

Pünktlich nehmen wir unser Frühstück ein. 

Zum Glück dasselbe Angebot wie gestern. 

Weißbrot, Gouda, gekochten und gebratenen Schinken und wer mag ein Spiegelei.                                    

Müesli und Pan cake stehen ebenfalls zu der Auswahl.

Obst und Joghurt  werden angeboten und die in Vietnam unverzichtbare Pho (Suppe) kann frisch zubereitet werden.

Munter futtern wir die guten Sachen und packen uns noch schnell ein Schnittchen fuer unterwegs mit ein.      (Lunch ist im Preis inbegriffen und so können wir uns das Dinner sparen).

 

Pünktlich machen wir uns auf den langen Weg zum Office,  die ganzen 300 km. (Bei der Anmeldung hatte der Angestellte diesen lustigen Versprecher).

Im Office erwartet uns unser Guide. Es ist eine rundliche, junge und freundliche Frau in traditioneller Kleidung.  Nach kurzer Vorstellung wandern wir los.

 

Vor dem Hotel erwarten uns eine Horde Frauen in bunten Kostümen. Laut plappernd begleiten diese uns, - ungefragt.

Auf die Frage: "was die Damen denn wollten?" erhielten wir die Antwort:  „ Man möchte uns begleiten.“

 

Der Versuch die Damen weg zu schicken endete mit einem aufgeregtem Geschnatter.                      Wir machten den Damen deutlich klar, dass wir nicht gewillt sind,  bei  jeder von Ihnen die Handcraft (Handarbeiten) zu kaufen. Inzwischen werden wir von 14 (vierzehn) Damen begleitet.

Also, wenn du es nicht verhindern kannst, versuche es zu genießen.

 

Die Damen sind faszinierend.

Umringt von meinen 17 Frauen machen wir uns auf den beschwerlichen Weg.

Es ist nicht immer einfach, sooo beliebt zu sein...

 

Mit sicheren Schritten spazieren die Damen die lehmigen Pfade herab. Dabei tragen sie selbst geflochtene Weidenkörbe, in denen sich die Handcraft befinden. Die Körbe werden mit Stricken, wie ein Rucksack, getragen. Bei einigen kommen noch Plastiktüten hinzu, welche sie über das Handgelenk gewickelt,  mitschleppen.

Viele unserer Begleiterinnen können ein paar Brocken Englisch sprechen. Natürlich versucht eine jede, eine persönliche Beziehung aufzubauen (um die Kaufentscheidung zu beeinflussen).

 

Aus Europaeischer Sicht sind die Damen hochgebildet.                                                         Jede von Ihnen spricht und schreibt Mandarin (Chinesisch), Vietnamesisch ist Landessprache und das Englische haben sie von den Touristen gelernt.

 

Mal ein schnell geflochtenes Stropferdchen, mal ein: „Whats your Name“ oder ein Blumenkranz fuer Catharina.

Die Damen sind so freundlich und hilfsbereit, dass man fast vergessen kann,  warum sie uns begleiten.

Alle unsere Damen auf einem Haufen.

Warum sie uns (eine Familie)  begleiten,  wissen nur sie.

 

Auf dem Weg erfahren wir so einiges über ihr (in unseren Augen harte und entbehrungsreiche) Leben.

Die Reisernte ist eingebracht, deshalb habe man Zeit für die Touristen.

 

Die Ladys sind in der traditionelle Kleidung unterwegs. In den bunten Hosen und dem rotem Kopfschmuck wirken sie festlich gewandet. Zusammen mit dem Weidenkorbrucksack erinnern sie tatsächlich ein wenig an einen Weihnachtsboten.

Nur die ausgelatschten Gummischlappen, welche die Damen kollektiv tragen, passen nicht so recht in das vorweihnachtliche Bild.

In Ihren braungebrannten Gesichtern ist die schwere Feldarbeit  zu lesen. Die ausdrucksvollen Gesichter, sind nicht im europäischen Sinne schön. Dennoch strahlen sie eine tiefe Würde und erdverbundenheit aus.

Je nach Vermögen haben sie einen oder mehrere Goldzähne.

Ungewöhnlich ist die fehlende Behaarung.

Erst nach genauem Zuhören erfahren wir,  was der Grund dafür ist.

 

Die Mädchen werden oft sehr jung in eine Ehe vermittelt.

Die Eltern (der Kinder) vereinbaren die Hochzeit (oft Jahre vor der eigentlichen Hochzeit).

Es ist keine Seltenheit , dass sich die Eheleute vor der Hochzeit nicht kennen. 

 

Nach der Trauung ziehen die Mädchen in den Haushalt des Mannes.

Dort haben sie sich der Schwiegermutter unter zuordnen.

Als,  nach außen hin erkennbares Zeichen ihrer Unterwürfigkeit,  

werden ihnen die Augenbrauen und das vordere Kopfhaar rasiert.

Angeblich, damit keines ihrer Haare das Essen verunreinigen kann.

 

 

Lào Cai Minority in Sapa. Die Augenbrauen und die Haare werden nach der Hochzeit abrasiert.

 

Den gesellschaftlichen Status der Frauen erkennt man an der Größe der roten Kopftücher und an der Verzierungen der Kleidung.

Je mehr Ornamente die Dame am Ärmel trägt, desto höher ist Ihr Rang in der Gemeinschaft.  (Offiziere halten es ähnlich, oder?)

Der Halsschmuck, welcher verdeckt getragen wird,  ist nicht nur Statussymbol,  sondern stellt gleichzeitig den Besitzstand der Frauen da.

Aus schwerem Silber gefertigt, trägt die Dame ihr weltliches Vermögen immer bei sich.

 

Das restliche Vermögen gehört der Familie des Mannes.  Die Reisfelder, Haustiere, Fahrzeuge und der Hausstand können erhebliche Summen bilden.

Ein Wasserbüffel hat einen Gegenwert von ca  2- 3000 Euro.

 

Ich kann nicht entscheiden,  ob die Frauen dieser Minority glücklich sind oder was gerecht ist. Gerechtigkeit ist hier ein schlechtes, ein westliches  Wort.

 

Blick auf den wilden Bach. In diesen Hütten wird der Reis zwischengelagert.

 

Die Damen wirken gesund  und finden sich in ihrer Gemeinschaft zurecht.                                      Sie leben fernab von Lärm, Luftverschmutzung und der Hektik der Großstadt.

Der Tourismus  bringt nicht nur neue Einnahmequellen sondern auch neue Ideen in die Dörfer.       Wie lange diese traditionelle Lebensform noch erhalten bleibt,  wird die Zukunft zeigen.

 

Eine der malerischen Seilbrücken. Leider (aus touristischer Sicht) werden diese Brücken immer mehr von den Betonbruecken ersetzt.

 

Unsere Wanderung führt uns ueber wilde Bäche und eine der urigen Seilbruecken,über bergige Pfade bis zu dem Dorf der Minority (und unserer Mittagspause). 

Treu ergeben dackeln meine 17 Frauen um mich herum. 

Traumhafte Blicke ergeben sich allerorts.

Der Nebel ist licht, ermöglicht  eine ausreichende Sicht,  lässt aber  keine guten Fotos zu.

Immer wider ergeben sich schöne Ausblicke. Leider lässt der lichte Nebel keine Fotos zu.

 

 

Als Lunch finden wir uns in dem Dorflädchen wider.

In diesem laueft im Fernsehen einer dieser Chinesischen Schnulzen.

Rings um das TV Gerät hat sich die Dorfjugend auf klapperigen Stühlen (Plastikhocker)  niedergelassen.                                                                                                                      Diese wird nun sprichwörtlich herausgefegt,  um uns hinein zu bitten.

Meine Damen warten solange draußen,  vor der nicht vorhandenen Tür.

 

Mittagpause. Umringt von der (vertriebenen) Dorfjugend und den wartenden Frauen.

 

In dieser Situation ordere ich 15 Reiswaffeln für meine Damen.

Dies ist unverfänglich.

Ich kann nicht belegte Weißbrote futtern,  wenn die Damen vor der Tür gelangweilt und hungrig warten.            Die Kekse werden freudig entgegengenommen und - kaum gegessen sondern in den Korbrucksäcken verstaut.

Diesen (eigentlich sehr romantischen)  Augenblick können wir trotzdem nicht so richtig genießen.

So schnell,  wie es uns höflich möglich ist,  bitten wir darum,  aufbrechen zu dürfen.

 

Es folgt ein wahrer Kletterweg quer durch den Dschungel.

Der Weg ist ein nicht 20 cm breiter Pfad.

Dieser führt durch den wilden Wald.

Nur leider befindet sich der Wald an einer steilen Bergwand.

Ein Ausrutschen hätte bedeutet,  sich einige Meter weiter unten,  wider zu finden.

Das ist nicht wirklich gefährlich, denn der Wald ist zugewachsen.

Ein paar Schrammen später,  hätte man sicherlich im dichten Gestrüpp, gestoppt.

 

Immer den Pfad entlang. Hier sollen die Kinder jeden morgen zur Schule laufen?

Der Weg ist slippery, wie meine Begleiterinnen immer wieder ausrufen.

Uns wird gerne geholfen, ein Spazierstock gereicht oder eine helfende Hand.

Die Mädels selber klettern wie die Bergziegen. Erstaunlich wie trittsicher sie in ihren Badelatschen den Berg erklimmen.  

 

Aber das Gelächter der Frauen hätte mich den Rest meiner Tage begleitet.

Zu der Erinnerung, die Damen sind in Badelatschen unterwegs und ich in meinen Meindl Bergwanderschuhen.

Aber wir haben den Weg erfolgreich hinter uns gebracht!

 

Gegen dem Ende unserer 4 stuendigen Tour verschwand die eine oder andere Damen kurz.

Nur, um dann mit noch volleren Taschen, wider auf zu tauchen.

Eifersüchtig wurde darauf geachtet,  dass  sich keine „neue“ Dame zu uns gesellt.

Kurz vor dem Hotel stelle ich mich meinem Schicksal.

Die Damen dürfen mir ihre Waren präsentieren.

 

Innerhalb von Sekunden hatte ich beide Hände voll von Warengut.

Zufrieden packen die Damen immer weitere Artikel auf den schwankenden Stapel.

 

Die Verkaufsverhandlungen beginnen.

 

Noch höher allerdings waren die verlangten Preise.                                                                         

Nicht nach europäischen Maßstäben teuer aber Europa ist in diesem Augenblick so weit entfernt wie der Mond.

Leider erwecken die Mädels damit meinen,  nicht zu überwindenden Zwang zur Sparsamkeit.

 

Kurzerhand packe ich das gesamte Zeug einer der Damen in die Arme, als sie kurz nicht aufpasst.

2 Schals und ein Wandschmuck fanden meine Zustimmung.

Der Rest ging in einem allgemeinem Tumult unter.  

Mit den Taschen, Handyhaltern, Deckchen usw. konnte und wollte ich nichts anfangen.

Erst ein energisches Einschreiten der Guide ließ die Damen zurückschrecken und die Preise auf eine annehmbare Höhe zurückfallen.

Trotz oder gerade deshalb, mochte ich keine weiteren Käufe mehr tätigen.

Wir einigten uns darauf,  jeder der Damen 10.000 VND für ihre Gesellschaft zu geben.

 

Das ist wenig genug, denn es soll sie nicht zur Bettelei anstiften.

Wir haben nicht um die Gesellschaft gebeten und mehrfach  versucht  sie wegzuschicken.

 

Die enttäuschten Gesichter, meiner eben noch so hoffnungsfrohen Begleiterinnen lassen mich nicht unberührt.

Trost spendend mit warmen Worten und liebevollen Gesten.

Dort,  der einen die Wange gestreichelt, hier die Hand gedrückt, dann eine kurze Umarmung         aber kein kaufen mehr. 

Zum Dank schenken sie mir noch ein besticktes Band für das Handgelenk und eine Figur. "Lucky, lucky, no money, no money" : so versichern sie mir.

 

Die Damen wussten,  dass wir eine Familie sind und nicht vier Touristen.

Mit ihrer erdrückenden Zahl, von 14 Begleiterinnen, konnten sie es sich denken, dass wir nicht bei jeder kaufen können und wollen.

Zumal die Waren sich gleichen wie ein Ei dem anderen.

Aber keine wollte nachgeben.

Immerhin hatten sie eine schöne Wanderung, in netter Gesellschaft,  genießen dürfen.

 

Zum Abschluss moechte ich sagen, dass die Damen zu keinem Zeitpunkt aufdringlich oder gar unhöflich waren.

Auch nachdem Ihnen klar wurde, dass ich nicht gewillt bin weiterhin zu kaufen blieben sie traurig aber höflich auf dem Abstand.

Zu keinem Zeitpunkt hatte ich ein unsicheres Gefühl. (Ok, ich bin 1m größer und doppelt so schwer wie die Frauen).

 

Verdiente Teepause nach unserer Hiking Tour.

Die geschickten Finger der Mädchen bastelten die Pferdchen quasi in dem Vorübergehen.

 

Mit einem üppigem Trinkgeld verabschiedeten wir unseren Guide. Wenigstens Sie wird uns in der guten Erinnerung behalten.

Nur noch die 300 km bis in unser Häuschen.

 

Diesen Abend verbringen wir auf unserem Balkon.

Nur zu einem Kaffee in den Abendstunden schaffen es die Menschen,  sich auf zuraffen. (Die Kinder bleiben freiwillig im Haus).

 

   

Blick auf die Lodge bei Tage.

Der Nebel verbreitet eine gediegene und romantische Stimmung.

Nur bei Fotos stört er ein wenig.

 

 

Der dritte Tag.

Nach einem gemütlichen Ausschlafen stellen wir erstaunt fest, dass wir uns noch bewegen können. Knie?  Ok!                                                                                                                            Blasen an den Füßen? Ok!                                                                                               Fußgelenke ?    Ok!                                                                                                          Muskelkater ?  OK!                                                                                                              Moskito bites ?  OK!

Nach dem nun schon bekannten Frühstück wollen wir in aller Ruhe den Tag planen.

 

An der Rezeption teilt man mir mit,  dass der Bus nach Sapa in 15 Minuten fährt.

Na und ?                                                                                                                            Nehmen wir den Nächsten.

Ja, - wenn wir noch die Wasserfälle sehen wollen,   dann können wir ein Private Car mieten (für 45 USD)  aber ...

"Ja ok, das machen wir!" Stimmen wir begeistert zu!

Aber dann müssen wir jetzt los, weil das ja so lange dauern würde.                                             Meine Proteste wurden überstimmt, denn ich brauche keine drei Stunden Aufenthalt in Sapa!

 

Also Sachen packen,                                                                                                                  300 km laufen,                                                                                                                  auschecken,                                                                                                                      bezahlen,                                                                                                                                      einsteigen                                                                                                                                und den wartenden Damen vor dem Hotel entgehen.

Und das alles in 15 Minuten!

 

Diesmal hatten wir einen der berüchtigten Kleinbusse für den Weg nach Sapa.  

Lediglich die Tatsache, dass der Bus die Strecke offensichtlich ja auch hergefahren ist , lässt hoffen.

In viel zu kurzer Zeit erreichen wir Sapa.

Von dem Bahnhof Lao Cai nach Sapa führt eine moderne und gut ausgebaute Straße.

Leider endet diese kurz hinter der Bergstadt Sapa.

Der Weg bis zur Logde ist stellenweise holperig und gleicht eher einem Feldweg.

 

Dort am Office  in Sapa wartet uns unser Private Car.

Sobald mein GPS Gerät,  welches ich im Bus vergessen habe, eingetroffen ist, können wir losfahren.

Tatsächlich trudelt bald ein Motorbike mit meinen heiligem Garmin an der Seite ein.

 

Die Fahrt zum Wasserfall ist kurz und unspektakulär. Lediglich die Rosenfelder (in 1200m über NN) lassen uns aufblicken.

 

Der Silberwasserfall in Sapa, Vietnam

 

Der Wasserfall dann aber um so mehr.

Wild stürzt sich das Wasser in mehreren Kaskaden den Berg hinab.

Eine gewundene Treppe, immer in der Tuchfühlung zu dem Wasser, führt an den Fällen herauf.

An vielen Stellen ist die Möglichkeit zum Fotografieren gegeben.

 

 

Das Wasser rauscht, immer neue Blicke ergeben sich nach jeder Windung des Weges.

Leider kann man seine Eindrücke nur so schwer mitnehmen.

 

Die zahlreichen Fotos spiegeln unsere Begeisterung wider.

Selbst die Kinder vergessen zu nörgeln und klettern begeistert die Stufen empor.                           (Niclas hat endlich etwas gefunden zum counten/ Es sind 548 Stufen hoch und runter).

 

Nach der Besichtigung ist es zu früh um zurück nach Sapa zu fahren!

In 2 km ist der nächste Wasserfall.

 

Auf unsere Frage, ob wir den besichtigen dürfen, zuckt unser Fahrer erst mit den Schultern  und dann sein Handy.

Nach einem kurzem Telefonat bekommt er bestätigt,  Ja wir dürfen noch den anderen Fall besichtigen (ohne Aufpreis).

Also,  Organisieren können Sie,  die Vietnamesen.

 

Näher werden wir einem richtigen Dschungel Buch Bach wohl nicht kommen.

Wanderweg zum LOVE Wasserfall.

 

Dieser Wasserfall liegt versteckt in einem Nationalpark.

Nachdem wir den üppigen Eintrittspreis von 45,000 VND pro Person errichtet haben,               wandern wir auf einem Betonweg zum Bach.                                                                          Dieser scheint aus einem Tarzan Film entnommen zu sein.

Der Love Wasserfall ist der Höhepunkt unserer Sapa Reise.

Wunderschön tröpfelt das Wasser in hunderten Tropfen an dem grünen Vorhand aus Moosen herab.

 

Traumhaft schöne Kulisse. Der Love Wasserfall nahe Sapa, Vietnam.

Ein Wasserfall umgeben von dem urwüchsigen Wald.

Welcher Junge träumt hier nicht von wilden Dschungelabenteuern?

Ich Tarzan,  Du Jane, ich stark sein,  Du schön.

 

In einem natürlichem Pool kann  der mutige Tourist baden.  

Bei unserem Besuch  boten sich die Außentemperaturen leiden nicht zu dem Baden an.

 

Ein toller, spektakulärer und doch stiller Wasserfall bietet sich dem Besucher.

Dies ist der perfekte Abschluss für unseren eindrucksvollen Sapa Trip.   So dachte ich jedenfalls...

 

Zurueck,  in unserem Private Car freute ich mich schon auf den gemuetlichen Night Train und unser Zuhause in Hanoi.

 

Zuerst jedoch sind die Kinder dran. Unsere kleinen Lieblinge vergessen nix.

Also suchen wir um 14:30 Uhr einen Pizza Bäcker. (Normalerweise haben alles Strassenkuechen um diese Zeit geschlossen).

Zum Glueck ist man in Sapa an verrueckte Touristen gewohnt und es ist kein Problem die Pizza zu bestellen. 

Natürlich nimmt die Bedienung bei der Bestellung an,

dass wir den Cocktail Margarita möchten

und nicht die Pizza Margherita! (Wir sind mit 2 Kindern am frühen Nachmittags unterwegs?!) 

Nach einer wortreichen Korrektur dieser lustigen Annekdote ordere ich einen Burger, Swetlana ein Menü und die Kinder je eine Pizza Margherita. Als Starter vorweg French Frites.

 

 

Blick in eine der Straßen von Sapa.

Ich fühle mich hier sehr wohl.

Das internationale Publikum erzeugt eine Atmosphäre wie in einem Schweizer Wintersportort.

 

Natürlich kommt die Pizza zum Schluss, als wir eigentlich schon fertig mit dem Essen sind. 

Wir reichen sie Catharina, damit sie schon mal beginnt (mit Ihrem Essen).  

Nach einer Weile verstehen wir, dass da wohl keine zweite Pizza mehr kommen wird?!                    Auf unsere Nachfrage, ein verständnisloses Schulterzucken.

Niclas ist zu Recht tief enttäuscht.

So bestellen wir zum Trost (denn er hat inzwischen Hunger) noch mal Pommes. (Pizza dauert 45 Minuten).

 

Die Entdeckungstour durch Sapa fällt einem Regenschauer zu dem Opfer.

Kalt, Nebel und Regen, dass ist zu viel!  (Selbst für den berühmten Liebesmarkt).

 

Also suchen wir uns ein Café und ordern warme Getränke !!!                                                          An einem Nachmittag im Oktober in Vietnam! Letztes Jahr um diese Zeit haben wir noch ordentlich geschwitzt.

 

Die Kuchen sehen lecker aus und so verschwinden noch schnell Tiramisu, Schokokuchen und Quarkkaesekuchen in unseren Mägen.

Lustig ist eine Babykatze, welche sich schnell mit uns anfreundet.

Sie moechte gar nicht mehr weg von uns.

Leider versucht sie Niclas zu töten...

 

Sapa. Zahlreiche Internationale Restaurants bieten ihre Dienste an.

Natürlich stehen auch einige Massagesalons und Cafés zu der Auswahl.

Geschäfte für Outdoorbekleidung runden das Bild des Wintersportortes ab. (Natürlich alles Original Ware!).

 

Immer noch eine Stunde übrig!

Warum sollten wir noch mal so schnell aus dem Hotel aus checken?!

 

Einer weiteren Stadtbesichtigung verweigere ich mich, da es immer noch regnet.

Also drapieren wir uns dekorativ im dem Topas Office und warten auf unseren Bus.

 

Mit dem uns schon bekannten Fahrer werden wir ruhig und sicher zum Bahnhof gebracht.

Dort angekommen verabschieden sich unsere Mitreisenden und marschieren zum Bahnhof.

Eine hilfsbereite Dame fragt nach unseren Zugkarten. Diese werden ihr ohne Rückfrage meinerseits übergeben und sie dampft damit ab.

 

Nur, dass sie nicht wiederkommt?

Wir stehen, etwas verloren, in der Gegend herum.

 

Bald kommt ein Junge im schwarzen Hemd und fragt uns nach unserem Begehr.                            Auf unsere Antwort, dass wir auf eine Damen mit unseren Fahrkarten warten, nickt er verständnisvoll und zischt ebenfalls ab.

 

Die Zeit tickt und wir stehen noch immer untätig in der Gegend herum.

 

Tatsächlich taucht unsere Freundin unvermittelt auf und drückt mir 4 Schnipsel Papier in die Hand. "Das sind unsere Fahrkarten und wir können uns noch setzen, denn wir haben ja noch Zeit!"

 

Endlich darf Niclas seine Pizza bestellen! (Habe ich schon erwähnt, dass die Kinder nix vergessen?).

Rechtzeitig kommt das Teiggebäck. Zu seinem Entsetzen und unserem Gelächter ist die Margherita mit frischen Tomaten belegt.  

Gemeinsam fischen wir die ekeligen Glibber- Dinger (aus Niclas Sichtweise) von der köstlichen Pizza. Nicht ohne dabei das eine oder andere Stück zu vertilgen.

 

Bald sind auch wir an der Reihe.

Unspektakulär ist das finden und einquartieren in den Zug.

 

Zahlreiche Damen klopfen von außen an die Fensterscheiben und wollen Dosenbier verkaufen.

Ich bewundere die Geduld der Vietnamesischen Schaffner!!!

 

Der Zug startet pünktlich und das uns wohl bekannte und willkommene Schaukeln wiegt uns in den unruhigen Schlaf. 

 

Um 5:30 Uhr in der Frühe erreichen wir Hanoi.

 

Die Wohnung steht,                                                                                                                   kein Wasserschaden,                                                                                                                    kein Brand und                                                                                                                              der Fisch lebt !

 

Also ab auf den Stein (Bei anderen Leuten würde das jetzt Bett heißen).                                       Was waren die Betten doch weich im Hotel....

 

Oliver Stuckert 

Hanoi, Vietnam am 21.10.2014

 

Ein Wasserfall im wilden Dschungel.

An der Seite die schöne Jane,  in diesem Fall heißt meine Jane --- Sweety.                        (mit den liebevollen und dankbaren Kindern). 

Was kann ein Junge sich mehr wünschen?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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