Sommer 2025
Radreisezeit
Wir erleben lange Stunden auf dem Rad, tolle Landschaften, Sturm, interessante Menschen und die herausragende Fahrrad- Infrastruktur in den Niederlanden.
Der Text ist noch im Aufbau, wer Fehler findet - darf Sie behalten!
Der Text ist: wie immer frei nacherzählt und Begenheiten und Personen sind rein zufällig und nicht real.
Der Sommer (und damit bedingt der Aufenthalt in Deutschland) ist bedingt durch meinen Job in Ruanda für uns sehr kurz in diesem Jahr.
Der Aufenthalt ist von Arztterminen und anderen dringende Angelegenheiten dominiert.
Ist es normal, dass man für einen Facharzttermin, zur Überprüfung der Gesundheit, über 6 Monate warten muss???
Dementsprechend durften wir unsere sonstigen Urlaubspläne um diese Termine herumbasteln.
Dazu kommen noch die Termine der "Kinder" und anderer Mitreisender.
Da der Rückflug als festes Datum am 21. August 2025 gebucht ist, blieb mit nur die Zeit vom 09. bis 17.August 2025.
Am 19.08.2025 sind schon wieder wichtige Termine gebucht.
Tour im Überblick:
Von Rinteln an der Weser entlang - bis Hann Münden,
Fuldaradweg bis Kassel,
Quer durch Hessen an die Lahn bis nach Koblenz,
Dem Rhein folgend bis Emmerich, ab dort heisst der Rhein Waal - bis nach Hoek van Holland,
Die Nordsee herauf bis nach Zandvoort, über Amsterdam zurück nach Emmerich bzw Xanten von dort mit der Bahn zurück.
Samstag 09.08.2025
Der Tag der Abfahrt.
Am Freitag bin ich noch ein Ruderboot aus Deggendorf an der Donau abholen gewesen.
Es war geplant, das Boot eine Woche eher abzuholen und den Donaudurchbruch zu paddeln aber unser Auto hatte andere Pläne. Die Wasserpumpe war defekt und musste getauscht werden. Zusammen mit dem Zahnriemen war ich nicht nur 1300 Euro ärmer sondern auch 2 Wochen älter.
Da mir die Zeit davonläuft blieb nur der Freitag zum Abholen des Bootes übrig.
Also sind wir mal kurz an die Donau, das Boot auf den Anhänger und zurück. Bedingt durch zahlreiche Staus verlängerte sich die Fahrzeit um 2 - 3 Stunden.
Immerhin konnten wir die Nacht durchfahren und das Boot erfolgreich um 05:00 abladen. Auch konnten wir die neue Wasserpumpe testen , das Auto machte keinen Ärger und ist somit bereit für die nächsten Jahre ;-)
Am Samstag dann - nach der durchfahrenden Nacht- das Fahrrad hatte ich schon vorher gepackt - ging es tatsächlich los.
Aus Zeitgründen musst ich leider ab Rinteln an der Weser fahren, statt ab Minden.
Der mir gut bekannte Weserradweg zurrte unter mir hinweg. Es ist immer wieder toll, wie gut das Rad läuft !
Noch ist es völlig irreal, das ich tatsächlich unterwegs sein sollte.
Ich hatte solange geplant und mir Strecken auf Kommot und Google ausgesucht, dass ich es nicht wirklich glauben konnte tatsächlich unterwegs zu sein.
Meine Radfahr- Training - Vorbereitung für die Radreise in diesem Jahr war noch erbärmlicher als in den Jahren zuvor. In Ruanda habe ich weder ein Fahrrad, noch ein Rudergerät so wie in Jordanien. Lediglich 2, 3 mal bin ich den Bückeberg hinauf gefahren in diesem Sommer.
Als Etappenziel hatte ich mir eigentlich Polle ausgesucht, aufgrund des Niedrigwassers fuhr die Fähre aber nicht.
- Dann halt bis Höxter.
Die Weser ist unser "Hausfluss" und den Radweg befahre ich nun zum 4ten mal. Dennoch komme ich immer wieder an mir bekannten und unbekannten Stellen vorbei.
ABER es lohnt sich jedes Mal, auch wenn der Radweg an diesem Sommerwochende schon eher voll ist.
Was ja auch ein Gutes hat, denn so ist die Infrastruktur rund um den Radweg bestens ausgebaut.
In Höxter angekommen kann ich mir noch ein Plätzchen auf dem schon recht vollem Campingplatz aussuchen.
Wie immer möchte die Dame an der Rezeption mich auf den Platz am Eingang senden.
Da es dort aber eher eng ist und zudem die Nachbarn gerade Grillen (sehr geruchsintensiv) verziehe ich mich an das Weserufer.
Kurze Zeit später steht das Zelt, es ist immerhin eine Weile her, dass ich es das letzte Mal benutzt habe.
Auf dem Campingplatz eigenem Restaurant bestelle ich das erste Schnitzel meiner Radreise.
Dem Gespräch der Dauercamper am Nachbartisch lauschend (unfreiwillig) wurde ich mit den neusten Campingplatz -Infos versorgt.
Wenn man lange im Ausland ist (ohne die Landessprache zu sprechen) ist es ungewohnt die Menschen zu verstehen und damit glich das Gespräch für mich eher einer Comedy Veranstaltung, - auf jeden Fall war es sehr unterhaltsam.
Sonntag 10. August 2025
Die erste Nacht im Zelt ist immer etwas Besonderes. Die noch ungewohnten Geräusche und Umgebung. Wo ist eigentlich was, ich hatte doch eben noch...
In der Frühe packte ich meine Sachen zusammen und es ging erneut in den Sattel.
Dass das Zelt am Moregn noch nass ist, kenne ich schon und macht mir keine Sorgen mehr.
Heutiges Etappenziel ist ein Campingplatz irgendwo in Hessen (nach Fritzlar) auf dem Weg zur Lahn.
Der Radweg führt mich zunächst am Weser -Ufer entlang bis nach Bad Karlshafen. Dort wollte ich eigentlich einen Kaffee trinken, leider hat es sich aber nicht ergeben, - dann halt in Hann Münden.
Immerhin konnte ich in Karlshafen den Hafen und das Gradierwerk bewundern. Mit einem tiefem Atemzug geht es weiter.
Eigentlich wollte ich der rechten Seite der Weser folgen, damit ich das berühmte Waldstück umfahren kann, aber der Weg stoppte vor einer Fähre und an der Bundesstrasse war kein Radweg mehr?
Immerhin, die Fähre legte gerade ab und nach zurufen kamen die netten Kollegen kurzerhand zurück und nahmen mich mit.
Es war die erste Fähre des Tages und man hatte gerade erst mit der Arbeit begonnen.
In der Folge durchfuhr ich kurzer Zeit später den steilen Waldweg. ABER von dieser Seite kommen war es nicht sooo steil und gut zu bewältigen.
An der Weser entdeckte ich viele Stellen, welche ich erkannnte, dennoch wollte sich die richtige RADREISE -Stimmung noch nicht einstellen.
Irgendwann erreichte ich Hann Münden. Natürlich als erstes zum Weserstein.
Ich war ja vorgewarnt worden - aber- der Baum ist weg!
WARUM?
Der ehemals schön angelegte Platz ist jetzt völlig reizlos geworden.
Nach dem obligatorischem Foto flüchtete ich so schnell als möglich.
Auf dem Weg zur Innenstadt geht es am schnellsten über die Holzbrücke.
Natürlich ist dort ein Schild "Fahrradfahrer absteigen".
HA Ha, wenn ich das Rad schiebe - bin ich doppelt so breit und es ist sehr wackelig das schwere Rad eine Rampe hochzuschieben.
Da fahre ich lieber, mit E Motor im kleinsten Gang, bin ich im Schneckentempo unterwegs.
Es ist nur ein Pärchen auf der Brücke. Dieses überhole ich, wie gesagt: mit Abstand und im Schneckentempo.
Er mault mich an, worauf ich, mit einem Daumen hoch, reagiere. Was er mit einem lautem "Arschloch" quittiert!
Sofort frage ich Ihn warum er so frech ist, fühlte er sich durch mich bedroht oder belästigt?
Die Stimmung in Deutschland ist, auch in den gebildeten Schichten, sehr aggressiv geworden.
In der tollen Innenstadt von Hann Münden hat der legendäre Bratwurststand noch zu.
Geplant hatte ich eine Kaffee Pause zu machen. Aber ich finde nicht die richtige Stelle oder Bäckerei dafür. So fahre ich kreuz und quer durch die Innenstadt, bis es reicht und ich weiter möchte. Was mir eine weitere Ehrenrunde beschert, Kommot sei dank.
Später erreiche ich den Fuldaradweg. Auf diesem fahre ich sehr gerne, denn er führt direkt am Wasser entlang und ist in sehr gutem Zustand. Der Fuldaradweg bietet tolle Ausblicke auf das träge dahinfliessende Wasser. Warum bin ich eigentlich nicht mit dem Boot unterwegs?
In Kassel lasse ich mich direkt von der App leiten. Nach der Irrfahrt im letzten Jahr, bedingt durch die vielen Baustellen, möchte ich so schnell als möglich Kassel hinter mir lassen. Obwohl es mir hier eigentlich gefällt.
Bald schon bich ich auf dem Weg nach Fritzlar.
Fritzlar besuche ich immer gerne, die historische Altstadt mit der Stadtmauer und den dazu passenden Türmen sind ein tolles Ambiente.
Das Spaghettieis welches ich in der Erinnerung an letztes Jahr verspeisen wollte, musste ausfallen, da es keinen freien Platz mehr für mich gab.
Auch in Fritzlar drehte ich ein paar Runden um mir die Stadt vom Rad aus anzusehen.
Zum Glück kann ich die App mittlerweile einigermaßen bedienen, denn auch in Fritzlar ist es nicht so einfach den (Fahrrad) Weg heraus zu finden.
Es ist inzwischen Nachmittag geworden und mache ich mich auf die Suche nach einem Campingplatz.
Mitten im Wald ist ein CP ausgeschildert. Ich habe immer meine Zweifel ob der Platz denn auch tatsächlich existiert und auch offen hat?
Tatsächlich, der Platz ist da und ist nicht gerade überbucht.
Auf einer Wiese baue ich mein Zelt auf, ich scheine der einzige Zelter hier zu sein?
"Nein", das Restaurant hat heute nicht offen, aber 2 Flaschen Wasser und ein Bier könnte Sie mir aus der Küche holen.
Damit durfte ich mein MAGGIE Kochstudio -Asia Suppe aus der Tüte- probieren. Dazu passt das viel zu kleine Bier, welches Alkoholfrei war (Absicht)?
Noch zu erwähnen war, dass ich zwischendurch mit Google navigiert habe, da Kommot mich im Kreis geführt hat.
NEVER trust GOOGLE auf Radwegen.
Mal wieder hat Google mich auf einen Waldweg gelockt. Zumindest gab es eine Auschilderung warum ich der App überhaupt noch folgte. Gut, es gab auch keine anderen Wege und ich fuhr schon eine geraume Zeit auf Feld- und Wiesenwegen (daher ja auch der Wechsel von Kommot zu Google).
Ich hätte ich besser umkehren sollen!!!
Zu Beginn des Waldes gab es noch eine richtige Straße - so mit Asphalt und so.
Im Wald endete der Asphalt und wurde zu einer Gravel aber immerhin noch gut zu befahren.
Dann - mitten im Wald und oben auf dem Berg (Hessen!) hörte der Gravel unvermittelt auf und wurde zum sehr schmalem Schlammweg mit tiefen Pfützen und Spurrillen.
Sehr langsam unter ständigem Bremsen meisterte ich das Stück (Weg kann man nicht sagen) nur um vor einem Schlachtfeld zu landen.
Hier hat ein "Arsch" Bäume gefällt und diese Quer über dem Weg liegen lassen. Wie soll ich da mit dem Rad rüberkommen?
Absteigen und das Rad quer durch den Wald über die toten Baumstämme zerrend und hievend gelang es mit schlussendlich, Dornen und Brennesseln gar nicht erst zu erwähnen!
Das muss ich definitiv nicht nochmal haben. DANKE GOOGLE!
Montag 11.08.2025
Wie gewohnt packe ich in der Frühe meine Sachen zusammen und starte ohne Frühstück.
Da ich allein reise ist das kein Problem. Frühstück kostet mindestens eine Stunde am Morgen mit Kaffeekochen, Zubereitung ect.
Unterwegs kann ich dann irgendwann einen Riegel essen oder so.
Heute am Montag möchte ich gern an der Lahn entlang fahren, dazu muss ich mich aber erstmal durch das hessiche Bergland quälen.
Bald schon sehe ich etwas Bekanntes hier oder dort. Ganz sicher bin ich mir selten, dazu sieht es doch zu gleich aus, oder?
So langsam kann ich das Radfahren geniessen - werde allerdings von verschiedenen Schmerzen daran erinnert, dass ich evtl doch mehr Sport treiben sollte in Afrika.
Endlich, da ist die Lahn, von nun an muß ich "nur noch" dem Fluß folgen. Schnell schon bin ich in Marburg, rase an Giessen vorbei auf Wetzlar zu. Das Tolle an der Lahn ist, das die schönen Städte in ca 30 km Abstand zueinander liegen. Das macht es einfach eine Übernachtung zu finden.
Mein Ziel für heute ist die romantische Burgruine in Runkel. Bis dahin ist es aber noch ein wenig hin.
Der Lahn Tal Radweg ist einfach schön, gut ausgeschildert, die Wege sind gut zu befahren und haben wenig Autoverkehr.
Oft sind schöne Ausblicke auf den Fluß möglich. Sehr romantisch und so. Dabei ärgere ich mich (fast), dass ich nicht mit dem für mich neuem Oldtimer Ruderboot unterwegs bin. Das nächste Mal.
Endlich stellt sich die passende Melancholie ein, ist aber nicht so schwer an der Lahn. Ist echt schön hier!
Viel zu schnell bin ich unterwegs und erreiche bald darauf ein Dorf welches ich von früher kenne. Hier habe ich auf dem CP schon mal übernachtet.
Stopp!
ich fahre zurück und nehme die Gelegenheit war, einen Kaffee am Ufer der Lahn zu genießen. Wenn ich nicht langsamer mache, bin ich viel zu schnell überall vorbeigerauscht.
In Selters nutze ich die Gelegenheit meine Wasserflaschen an dem Brunnen aufzufüllen.
Komisch, das Wasser ist heute nicht klar? Dennoch trinke ich eine halbe Flasche.
Nachdem ich endlich den richtigen Weg über die Fußgängerbrücke gefunden habe, ist mir das Wasser der Quelle nicht mehr so geheuer.
Der Geschmack ist kurz vor ... nicht gut. Daher entsorge ich die Pulle bei nächster Gelegenheit.
Gegen 17:00 Uhr erreiche ich Runkel. Zum Glück hat der CP noch einen Platz frei und auch der Supermarkt ist fußläufig erreichbar.
Zum ersten Mal probiere ich so einen fertig zubereiteten, abgepackten Salat. Was soll ich sagen, der ist echt lecker?
Auch genügend Getränke hatte der Markt für mich , besser als gestern jedenfalls.
Gegen Abend trödel ich ein wenig durch das Dorf und an der Lahn entlang. Auch geniesse ich den Anblick auf die Burgruine von der Brücke aus. Runkel ist definitiv einer der Lieblingsplätze in Deutschland!
Zurück auf dem CP: Irgendwann darf ich meinen Strom anschließen und die Batterien (E Bike) aufladen. Die jungen Mitarbeitenden sind wirklich sehr zuvorkommend und hilfsbereit! Eigentlich sind die ja für den Bootsverleih und nicht für den CP zuständig.
Sehr zu empfehlen.
Dienstag 12.08.2025
Der Plan für heute, bis Koblenz an den Rhein und auf einen Campingplatz irgendwo bei Bad Honnef, wenn es klappt?
Aber der Reihe nach, erstmal ist der Dom zu Limburg Pflicht.
Heute komme ich von der anderen Lahnseite in das schöne Limburg. Damit daf ich zwar über die Brücke fahren - verpasse aber den abenteuerlichen Weg direkt an der Lahn entlang.
Am Dom schnell ein Foto.
Wie schon zuvor besichtige ich die Innennstadt vom Fahrrad aus. Nach einigen Runden komme ich zurück zum Uferradweg und strample weiter Richtung Diez und Bad Ems.
Bad Ems ist ebenso ein Pflichttermin für mich. Leider darf ich heute hier nicht übernachten, daher beschränke ich mich auf eine Pause an der Uferpromenade.
Auch ist der Radweg nahezu fertig und ich werde nicht gezwungen über irgendwelche Waldwege einen Umweg zu nehmen.
2 neue Brücke leiten den Radfahrenden über die Lahn. Diese Brücken glänzen mit ihrem neuen Metall, dass ich schon Angst habe die Brücke dreckig zu machen.
Am Ende des Lahnradweges hat mich mal wieder eine Assi-Tussi angemault, dass der Fahrradweg doch woanders langgehen würde. Sie benutzte nicht ganz diese Wortwahl. Was in diesem Fall nicht stimmte, da Umleitung.
In Koblenz erwarten den Radfahrenden die fast schon üblichen Umwege. Quer durch die Stadt bin ich irgendwann am Deutschen Eck.
Noch gibt es die Seilbahn zur Festung Ehrenbreitstein. Das Kommittee zur Anerkennung als Weltkulturerbe will die Laufzeit begrenzen damit das Weltkulturerbe erhalten bleibt. Dabei ist die Seilbahn eine energiefreundliche Touristenattraktion und damit Vorbild für nachhaltige Infrastruktur!
Heute gefällt mir der Troubel am Eck nicht so sehr, daher halte ich mich nur kurz auf und fahre rasch weiter.
Der Kaiser hält treu die Wacht, Ihn kümmert der Trubel nicht.
Diesesmal darf ich an der Mosel herauf in Richtung der Brücke entlang fahren.
Bald schon geht es, immer der App folgend, wieder zurück an den Rhein. Ich hatte im Vorfed gelesen, dass der Radweg hier zu wünschen lässt, was die Befahrbarkeit angeht. Das stimmt im Sommer 2025 leider noch immer. Dafür wird man mit gelegentlichen Ausblicken auf den Fluß belohnt.
Es wird Abend und mein Ziel rückt gefühlt nicht näher.
Immerhin habe ich am Rhein keine Steigungen mehr zu meistern. Dennoch muss ich des Öfteren stark abbremsen - denn Wurzeln und Kopfsteinpflaster schütteln einen ordentlich durch.
Endlich erreiche ich mit Oberwinter bekanntere Gefilde. Nun muss ich nur noch einen Campingplatz suchen. Bad Honnef ist auf der anderen Seite, daher hebe ich mir die Stadtbesichtigung für morgen auf. Kurz hinter der Fähre gegenüber der Rein- Insel ist ein CP welcher noch ein Platz für mich hat.
Ein paar Jugendliche haben den Platz neben mir ergattert. Sagen wir so, sie waren sehr redeselig aber eher Camping unerfahren. Aus einer Laune heraus haben Sie Campingsachen gekauft und sind mit dem TAXi auf den C-Platz gefahren.
Sehr unterhaltsam das Ganze! So haben sie nur eine aufblasbare Matratze dabei, aber keine Pumpe. Auch ist es nicht zu Empfehlen auf nur einer Matratze zu schlafen, da immer der Schwerste unten liegt und die Kollegen auf Ihn draufrollen. UND die Luft halten die Dinger auch nicht über Nacht. Das haben die Jungs (in der Reihenfolge) dann ja auch erfahren.
Zum Andessen sollte ein Italiener in der Nähe des Platzes sein? Den habe ich nicht gefunden bzw der hatte heute Ruhetag. Daher muste ich mich mit einem Dönerteller begnügen.
Zurück am Platz teilten die Jungs noch ein Bier mit mir und erzählten ein wenig.
Später bin ich nochmal zum Fluß "gesprintet" und habe dort den Sonnenuntergang mit einem kühlem Getränk bewundert. Ihr wisst schon - Romantik und so. Dann vermisse ich meine kleine Familie doch sehr .
Mittwoch 13.08.2025
Halbzeit, mir wird immer mehr bewusst, dass ich die komplette geplante Reise nicht schaffen werde. Schon jetzt bin ich jeden Tag 8 bis 10 Stunden im Sattel. Ziel für heute ist Xanten.
Gegen frühen Morgen geht es los, die Jungs von nebenan sind wohl doch irgendwann eingeschlafen, denn es wurde auch dort still im Verlauf der Nacht. Dafür sind ein Motorradfahrer und ich schon auf.
Die paar Meter zurück an den Rhein, zum Glück fährt die Fähre schon und ich suche die Ville Uhlenhof, das ehemalige GIZ Schulungszentrum auf.
Die Villa scheint seit dem Auszug der GIZ unbenutzt zu sein und auch im Internet findet man keine Nachnutzung.
Wir durften hier vor der Ausreise nach Vietnam 2013 einige Zeit verbringen, daher habe ich sentimentale Erinnerungen an das Gebäude. Es stimmt mich traurig die historische Villa unbenutzt zu sehen.
Mit dem Rad fahre ich am Rhein entlang und suche nach Erinnerungen und nach mir noch bekannten Gebäuden.
Manches entdecke ich wieder, anderes kommt mir unbekannt vor.
Den Weltenbummler gibt es noch, den Kindergarten finde ich nicht mehr?
Was solls - ist schon 12 Jahre her!
Bei Königswinter ist mal wieder eine Baustelle, so dass ich viel zu wenig von der schönen Rheinpromenade und dem Dorf mitbekomme.
Ich gebe auf und fahre Bonn entgegen.
Dazu überquere ich den Rhein auf der Brücke bei Bonn, leider verpasse ich dadurch die Rheinauen, man kann nicht alles haben.
Immer auf der Uferpromenade fahrend- verzichte ich auf eine weitere Stadtbesichtigung von Bonn. Es macht nicht wirklich Spass mit einem Reiserad durch die Stadt zu fahren und Bonn kenne ich schon.
Düsseldorf und Köln kommen ja noch!
Der Rheinradweg ist unterhaltsam und gleicht einem Suchspiel (nach dem Weg dank der Umleitungen). Hier ist Kommot mal wieder gefragt! Google traue ich nach der Waldweg Aktion nicht mehr!
Viel zu schnell bin ich in Köln. Die Sonne tut Ihr Bestes und brennt recht warm von oben herab (woher auch sonst)?
Ich fahre unter den berühmten Kranhäusern hindurch, am Bahnhof vorbei und unter der Hohenzollern Brücke hindurch.
Da Köln ja bekanntermassen eher langweilig ist, verzichte ich auf eine weitere Stadtbesichtigung. ;-)
Durch irgendeine schlechte Wegführung wechsle ich die Rheinseite mit der Fähre, war nicht so geplant aber der Radweg hat sich für mich entschieden.
Immerhin komme ich damit (viel später) auf die Düsseldorfer Rheinpromenade. In der Radwege -Karte wäre die linke Rheinseite besser gewesen? Das wede ich wohl nicht erfahren.
Da ich gut vorangekommen bin und völlig ohne Kaffee unterwegs, entschied ich mich zu einer Pause.
Ein Eiscafe mit Sitzgelegenheit direkt an der Hochwasserschutzmauer lockte mich.
Ein Spaghettieis ist längst überfällig. Was soll ich sagen: die Qualität und so sind ja gut aber mit 15 Euro ist es das bislang teuerste Spaghettieis meines bisherigen Lebens.
Düsseldorf lässt sich noch gut befahren - immer an der Promenade entlang. Eigentlich wollte ich nach DD die Uferseiten wechseln da die Radwege links des Rheins durchs Grüne führen sollen?
Irgendwie habe ich das aber nicht hinbekommen und bin stattdessen durch die Industrie "Kultur" von Duisburg gestoplpert.
Radfahren konnte man das nicht nennen. Ständig Radweg hoch und runter, jede (!) Einfahrt nicht angeglichen und die Wegeführung nicht vorhanden.
Sorry Duisburg - aber das war nix.
Highlight war schon das Gebilde auf dem Abraumhügel. Da habe ich mich mit dem Rad hochgequält und die Konstruktion und den Ausblick auf die Schwerindustrei "genossen".
Imposant ist ein Stahlwerk, welches regelmäßig die Produktion mit Wasser abkühlt und gewaltige Mengen Wasserdampf ausstößt. Hätte nicht gedacht, dass bei heutigen Energiepreisen die Wärme/ Dampf nicht besser genutzt werden würde.
Am Kunstwerk fand ich dann ein Handy was wohl jemand vergessen hatte. Leider war der Besitzer nicht mehr in Rufweite.
Daher habe ich es zurück auf die Bank gelegt, dort wird wohl als Erstes gesucht?
Von hier bin ich dann zum neuen Duisburger Hafen geradelt. Mit seiner Architektur beeindruckt dieser sehr.
Solche Gebäude kannte ich bislang nur aus den Niederlanden.
Mal sehen, ob auf den Fotos die Architektur rüberkommt?
Ein Besuch lohnt sich hier allemal - ganz zum Gegensatz der Stadt.
Ich bin schon wieder viel zu lange unterwegs, daher sollte ich mir langsam einen CP suchen.
Xanten ist noch viel zu weit weg, andere C-Plätze sind nicht reizvoll oder liegen nicht an der Strecke.
Moment, ist bei Wesel nicht der größte CP in NRW? Der auf der Insel?
Den wollte ich mir schon immer mal ansehen.
Mit dem Ziel vor Augen schaffte ich es tatsächlich noch - mit meine letzten Kraft- Reserven - mich dorthin zu schleppen.
War evtl doch etwas lang heute.
Zum Glück braucht man als Radreisender keine Anmeldung auf den CP, auf der Zeltwiese ist immer was frei für Durchreisende.
Ich konnte einen Platz auf der Camping Wiese ergattern.
Neben mir: Vater und Sohn, mit einem selbstgebauten Camper auf APE- Basis. Das sind diese italienischen Dreiräder.
Leider hatte er einen Platten.
Da konnte ich helfen.
Mit meiner Messeneuheit, einer batteriebetriebenen Luftpumpe. Tatsächlich reichte die Batterieladung um den Reifen (nach dem Flicken des Schlauchs) zu befüllen.
Auf den gut organisiertem CP befindet sich ein kleiner Einkaufsladen. Da ich keine Getränke im Laden fand, fragte ich die hilfbereite Kassiererin danach. Warauf sie mich in einen Anbau sendete. Der Laden hatt einen begehbaren Kühlraum! Das kenne ich sonst nur aus der MERTO.
SUPER, damit kann man ganze Wasserkästen gekühlt kaufen! UND das ganze zu normalen Preisen.
Natürlich habe ich vor Begeisterung viel zu viel Wasser gekauft!
In den Restaurant welches zum CP gehört hatte ich dann ein weiteres Schnitzel.
Auch hier wurde es irgendwann leise und ich verbrachte eine erholsame Nacht im Zelt.